Home Conventions & Cosplay Akiba Pass Festival 2019: Eindrücke aus Hamburg

Akiba Pass Festival 2019: Eindrücke aus Hamburg

by TMSIDR

Am 26.1.2019 fand das Akiba Pass Festival in der ersten Stadt statt und da Hamburg von Hannover aus auch gut als Tagesausflug erreicht werden kann, läuteten wir damit auch das Festival für uns ein.

Hamburg fühlt sich immer etwas wie ein Testballon an, bei dem etwas mehr schief gehen kann, aber eigentlich lief es doch recht gut. So wie gefühlt immer, konnte man erst eine halbe Stunde später als angekündigt sein Bändchen abholen, aber da der Ablauf so simpel war (abscannen lassen, Bändchen und Beutel holen), ging das wirklich schnell, so dass wir rund eine halbe Stunde vor Beginn des ersten Films im Saal saßen konnten.

Ansonsten bekam ich persönlich nur eine größere Macke bei einer Vorstellung mit: Bei Peace Maker Kurogane gab es noch eine After-Credits-Szene, bei der das Bild einfror und man dann natürlich auch keine Untertitel mehr bekam. Ich werde es aber wohl überleben. 😉

An diesem Samstag schauten wir 5 Filme:

Magical Girl Lyrical NANOHA Detonation

Detonation schließt direkt an Reflection an und erfordert schon, dass man diesen Film vorher gesehen hat, auch wenn man gefühlt erst hier viel über die Hintergründe der „neuen“ Charaktere lernt. Handlungstechnisch gehören beide Filme eigentlich zusammen und grob gesagt scheinen sie für mich auch normale Nanoha-Geschichten zu sein: Ein Haufen weibliche Charaktere kämpfen als sehr „technische“ Magical Girls gegeneinander, eine dramatische Geschichte wird darum gesponnen und am Ende siegt die Freundschaft. Und Nanohas „Freundeskreis“ wird größer und größer. 😉

Etwas typischer harmloser Nanoha-Humor darf natürlich auch nicht fehlen und von der Erzählweise und den Dialogen könnte die beiden Filme immer noch ein typisches Magical Girl – Franchise für Kinder sein, aber da in manch Szene auch nicht an Blut gespart wird und zudem die unterschweligen Yuri-Aspekte hier mehr im Vordergrund stehen als gefühlt bei der Konkurrenz, wird hier wieder klar eine eher männliche ältere Zuschauerschaft angesprochen. Irgendwie fällt Nanoha da mittlerweile etwas aus aktuellen Trends raus, da seit Madoka Magica es deutlich mehr edgy Magical Girl Serien gibt, und Nanoha immer noch recht simpel und ohne doppelten Boden aufgebaut ist, aber trotzdem nicht kinderkompatibel ist.

Immerhin sind die Kämpfe sehr flüßig inszeniert worden und in der Regel scheinen zumindest die meisten Charaktere die meiste Zeit traditionell gezeichnet zu sein und das gelegentlich eingesetzte CGI ist ganz ok. Zeichentechnisch sieht es zwar etwas nach 2000ern aus, aber immer noch besser als manch Film viel größerer Franchises. Die Kämpfe wirken zumindest wieder sehr dynamisch.

Nanoha-Fans sollten hier das bekommen, was sie erwarten, ich fühlte mich ganz gut unterhalten, aber bei manch Dialogzeile und kitschiger Szene musste ich schon mit den Augen rollen.

Peace Maker Kurogane

Im feudalen Japan sorgte die Shinsengumi Miliz im Namen des Shogunats in Kyoto für Recht und Ordnung. In diesem Umfeld sinnt der 15-jährige Waise Tetsunosuke auf Rache für die grausame Ermordung seiner Eltern und versucht sich der berühmten Gruppe anzuschließen. Schnell muss er merken, dass die Ausübung von emotionslos vorgetragener Gerechtigkeit nicht gerade für ihn geschaffen ist. Trotz der Unterstützung durch seinen Bruder Tatsunosuke, stolpert der junge Rekrut über Blut und Schmerz auf dem Weg zu seinem persönlichen Frieden, als er sich anfangs hätte vorstellen können…

https://akibapassfestival.de/peace-maker-kurogane/

 Ich konnte mich noch dunkel an den alten Anime erinnern, den ich damals ganz gern geschaut hatte. Aber nach über 10 Jahren konnte ich mich nur noch an wenige Details erinnern, so dass es doch eine Weile dauerte, bis ich wieder halbwegs in der Handlung drin war. Erschwerend kommt eh dazu, dass der Film einen Teil des Mangas überspringt und nur kurz zusammenfasst. Wir haben also mal wieder einen Anime-Film, der sich eher an die Fans der Vorlage wendet, bzw. Neugierde für die Vorlage  wecken soll.

Der Film, den wir gezeigt bekommen haben, kam in Japan übrigens in zwei Teilen heraus, aber da er eh nicht versucht, eine normale Filmstruktur zu haben, fällt das noch nicht mal so stark auf. Ich merkte dabei auch wieder, warum ich das Ganze damals geschaut hatte, denn die Charaktere sind schon sehr sympathisch und die Handlung wird mit viel historischen Drumherum spannend erzählt, wobei auch mal etwas Humor vorkommen darf.

Optisch fand ich den „Film“ auch gelungen. Weitere Umsetzungen für die Leinwand oder eine TV-Serie würde ich gerne sehen, auch wenn dieses Werk an sich nicht in die Geschichte als runder Film oder Meisterwerk eingehen wird. Im Prinzip waren das vom Gefühl eher zwei lange OVA-Folgen, die die Geschichte weiter erzählen, aber in keinster Weise einen wirklichen Abschluss bieten.

I want to eat your pancreas

Die Schülerin Sakura Yamauchi leidet unter einer tödlichen Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, hält diese Information aber vor ihrer Umwelt geheim. Als ihr Klassenkamerad Haruki Shiga jedoch eines Tages zufällig über ihr Tagebuch stolpert, gerät der Alltag der beiden Teenager gehörig durcheinander. Sakura bittet Haruki in ihren letzten Monaten gemeinsam noch einige Dinge zu erleben, die sie sich sehnlichst wünscht, dabei aber weiterhin ihr Geheimnis vor dem Rest der Welt zu verbergen. Für Haruki beginnt damit eine aufregende aber auch schwere Zeit voller emotionaler Höhen und Tiefen…

https://akibapassfestival.de/i-want-to-eat-your-pancreas

Im Herbst 2017 schaute CupcakeStar den Realfilm mit gleichem Namen im Flugzeug und war doch ziemlich emotional bewegt (hüstel), und da noch genügend Stunden über den Wolken übrig waren, gönnte ich ihn mir auch noch. Und ich war überrascht, dass der Film wirklich sehr gelungen war. Klar, das nicht gerade große Budget war sichtbar und die Optik wirkte wie aus einem Weichspüler, aber die Schauspieler stellten die Charaktere sehr sympathisch dar.

Etwas Vorfreude hatten wir also schon auf die Anime-Fassung des Buches, auf dem alles basiert, aber die Trailer konnten mich nicht wirklich begeistern, aber sehen wollte ich den Film natürlich schon.

Nun…ich wurde teilweise positiv überrascht, denn über die meiste Zeit fühlte ich mich sehr gut unterhalten und das Drama zeigte auch Wirkung. Aber gerade das Ende war im Realfilm doch deutlich besser umgesetzt worden. Der Realfilm nimmt sich wohl einige Freiheiten zur Vorlage, aber von der Spannungskurve her finde ich ihn deutlich besser. In der Animefassung fand ich die letzten Minuten irgendwie holprig.

Optisch ist das Gebotene zwar nicht gerade spektakulär und bewegt sich eher im hohem TV-Niveau, aber billig sieht der Film trotzdem nicht aus. Die Charaktere wirken lebendig und es wird nicht am falschen Ende gespart.

Wenn man keine anderen Fassungen der Geschichte kennt, erlebt man den Film vielleicht etwas anders, aber ich muss klar sagen, dass ich die Realverfilmung bevorzuge, aber den Anime gerne auch noch mal schauen möchte.

Fate/stay night [Heaven’s Feel] II. lost butterfly

Weiter geht’s mit der nächsten Fortsetzung, die hier sogar den Mitteilteil einer Trilogie darstellt. Da ich die Route rund um Sakura in der Fate/stay night Visual Novel schon „gespielt“ hatte, wusste ich schon so halbwegs, was wohl passieren wird, aber ich war doch überrascht, wie bildgewaltig ufotable den großen Kampf zwischen Saber Alter und Berserker umgesetzt hat. Hier bleibt wirklich kein Stein auf dem anderen und stellt für mich den bislang besten Kampf in animierter Form aus dem Fate-Universum dar.

Ansonsten setzt der Film die Route ziemlich verständlich um und kürzt die teilweise viel zu langen Dialoge in der Vorlage gekonnt, ohne dass es gehetzt wirkt. Allerdings ist das Duchspielen der Visual Novel bei mir schon zu lange her, um große Vergleiche zu machen, aber immerhin wirkt alles recht rund als Film. Natürlich endet alles offen, denn ein weiterer Teil ist für nächstes Jahr angekündigt, der die Geschichte zu Ende erzählen wird.

Den ersten Teil sollte man übrigens unbedingt gesehen haben und Leute, die vielleicht noch nicht ganz überzeugt gewesen waren von diesem, sollten diesem Mittelteil ruhig eine Chance geben, denn ich fand, er steigert sich noch einmal deutlich in vielerlei Hinsicht.

Mademoiselle Hanamura #2 – Eine Romanze in Tokyo

Noch ein zweiter Teil, aber hier wird die Geschichte sogar abgeschlossen! Der Vorgänger war für mich wohl die positive Überraschung des letzten Jahres und das vorliegende Werk schließt direkt an dessen Ende an, d.h. Benio Hanamura macht sich auf in die Mandschurei auf die Suche nach ihrem Verlobten, kehrt aber ziemlich schnell mit leeren Händen wieder nach Tokyo zurück, wo sie vor der Enscheidung steht, an der Vergangenheit festzuhalten oder nicht…

Der Film ist deutlich dramatischer als der erste Teil und büßt deswegen etwas von dem lockeren Humor ein, der den ersten Teil so unterhaltsam machte. Natürlich muss man eh den klassischen (Shoujo-)Humor mögen, um mit dem Film etwas anfangen zu können. Wer also den ersten Teil nicht mochte, wird hier wohl auch nicht überzeugt werden. Ich fand den zweiten Teil aber doch wieder ganz erfrischend und fühlte mich gut unterhalten. Natürlich wirkt vieles konstruiert und vorhersehbar, aber auf dem Weg zum Ende gab es doch einiges, mit dem ich so nicht gerechnet hätte.

Die Einbettung in die historischen Gegebenheiten fand ich wieder interessant und schön fand ich auch, dass die Nebencharaktere wieder sehr sympathisch waren und trotz der gestrafften Erzählweise ein paar schöne Szenen bekamen.

Auch wenn ich den Film etwas schwächer als den ersten Teil fand, fühlte ich mich sehr gut erhalten und freue mich, dass ich nun eine abgeschlossene Geschichte bekommen habe.

Danach eilten wir zum Hauptbahnhof, denn wir wollten Anemone das Wochende darauf in Köln schauen und Garo haben wir ignoriert, da wir nichts davon kannten und wegen dem Film nicht extra ein Hotel nehmen wollten.

Das Drumherum

Ansonsten gab es natürlich noch ein paar Verkaufsstände, die ich mir aber wegen dem vollem Programm gar nicht genauer anschauen konnte.

Das QA mit Yuki Kaji und Yoko Shiraishi

Yuki Kaji (Tetsunosuke „Tetsu“ Ichimura in Peace Maker Kurogane Movie 1&2 / Ranmaru Fujieda in Mademoiselle Hanamura #1 & #2, Eren Jäger in Attack on Titan)
Yoko Shiraishi (Produzentin – Peace Maker Kurogane Movie 1&2)

Im Anschluss der Peace Maker Kurogane Filme gab es noch ein kleines Q&A mit dem Seiyuu Yuki Kaji und der Produzentin Yoko Shiraishi. Da das Ganze nach dem Film stattfand, wurde auch bei einer Frage etwas gespoilert, also Leute, die den Film noch nicht gesehen haben, sollten aufpassen.

Zunächst stellte Basti von peppermint anime ein paar Fragen. Hier erfuhren wir, dass beide das erste Mal in Hamburg waren, wobei Yuki Kaji schon mal privat München besucht hatte. Vormittags besuchten die beiden die Speicherstadt, die Yuki Kaji sehr cool fand. Während der Seiyuu sich etwas über die Kälte beklagte, betonte die Produzentin, dass sie sich vorher über das Wetter informiert hatte und deshalb einfach warme Kleidung mitgenommen hatte. 😉

Weiterhin erzählten sie, dass sie den alten Anime vor rund 15 Jahren noch selbst als Fans geschaut hatten und deshalb freuten sie sich besonders bei den Filmen als Sprecher des Hauptcharakters bzw. als Produzentin dabei zu sein und sogar deswegen nach Deutschland eingeladen worden zu sein.

Die nächste Frage drehte sich um den Arbeitsalltag in Bezug auf den Film. Yuki Kaji erklärte, dass die Aufnahmen an zwei verschiedenen Tagen gemacht wurden, da der Film in Japan in zwei Teilen ins Kino kam. Da alle Sprecher zu dieser Zeit anwesend waren, konnten die Dialoge zusammen aufgenommen werden, was sie emotionaler werden lässt. Yoko Shiraishi war als Produzentin natürlich über einen längeren Zeitraum mit dem Film beschäftigt: Sie saß zunächst mit dem Regisseur über die Art der Umsetzung zusammen, arbeitete beim Casting der Sprecher mit, wohnte den Synchronisationsarbeiten bei, überprüfte das fertige Produkt und kümmerte sich um die Vermarktung.

Da die Handlung während der Edo-Zeit spielt, wollte Basti als nächstes wissen, was den beiden Gästen daran am besten gefällt. Der Seiyuu nannte hier „Sushi, Tempura, Ninja, Samurai“. Zu den „Samurai“ fügte er hinzu, dass Japaner deren Ehrgefühl sehr schätzen. Als Gerichte nannte die Produzentin Soba und Udon und fügte hinzu, dass sie es interessant findet, dass es damals keine Tische gab und man direkt auf den Tatami Matten aß, was man am Anfang des Films sehen konnte. Sie findet schön, dass manche dieser Traditionen bis in die heutige Zeit überlebt haben.

Als nächstes konnte nun das Publikum noch ein paar Fragen stellen. Zunächst wurde Yuki Kaji nach der schwierigsten Szene bei den Aufnahmen gefragt (SPOILER!!!!!!). Er fand es schwierig, dass sein Charakter schon eine Vorgeschichte hat und wollte die damit verbundenen Gefühle besonders bei der Szene, wo ein Kindheitsfreund stirbt, übermitteln.

Als nächstes wollte jemand aus dem Publikum wissen, welches Werk außer Peace Maker Kurogane den beiden denn besonders viel bedeutet. Yuki Kaji betonte, dass er natürlich alle Charakter liebt, die er gesprochen hat, aber da er in Deutschland ist, liegt es natürlich nahe, hier Attack in Titan zu nennen. Er hätte auch gerne die deutsche Stadt besucht, die als Vorbild gedient haben soll (Anmerkung: vermutlich Nördlingen in Bayern), welche aber zu weit entfernt von Hamburg oder Berlin ist. Yoko Shiraishi merkte an, dass sie als Produzentin sich ihre Werke aussuchen kann und mag deswegen alle sehr, an denen sie mitgearbeitet hat. Als besondere Herausforderung nannte sie aber Peace Maker Kurogane und Saijuki, da beide seit langer Zeit eine große Fanbase besitzen und der Druck deswegen besonders groß war.

Zuletzt fragte jemand, wie lang die Vorbereitungszeit ist. Der Seiyuu antwortete, dass diese ungefähr so lang wie die Aufnahmezeit ist. Dazu gehört Recherche zur Geschichte und dem Charakter und das Lesen des Drehbuchs. Auch muss man sich Notizen machen, da die Animationen teilweise nicht fertig sind, z.B. zu welcher Tageszeit die Szene spielt und wie weit die Charakter voneinander entfernt stehen. Die Produzentin war schon vor den Synchronisationsarbeiten drei Jahre mit dem Projekt beschäftigt und danach dann noch mal ca. 1-1,5 Jahre.

Damit endete die Fragerunde und die Signierstunde fand statt.

Mitbringsel

Natürlich gab es auch wieder eine Festivaltasche. Wir hatten in Hamburg den normalen Tagespass und dort gab es neben allerlei Werbung auch etwas wertigere Sachen:

  • ein gedrucktes „Shikishi“ zu Zoku Owarimonogatari, das zwar auf recht günstige Pappe gedruckt ist, aber die Illustration ist natürlich trotzdem hübsch
  • einer von zwei japanischen Kurzmangas zu Peace Maker Kurogane
  • ein höherwertiges Shikishi zu Non Non Biyori

Links sieht man noch die von Yuki Kaji und Yoko Shiraishi unterschriebene Postkarte. Ich nahm nichts Spezielles zum Signieren mit, da in der Info-E-Mail stand, dass nur Peace Maker Merchnandise unterschrieben werden darf. Vor Ort wurde die Regel dann spontan abgeschwächt und man hätte auch Artikel von anderen Franchises hinlegen können. ^^;

Ein detaillierteres Fazit werde wohl dann nach dem Artikel zu Köln und München schreiben, da ich mich sonst nur wiederholen werde. Kurz gesagt hatte ich wieder viel Spaß und das Filmangebot stimmte, freue mich also schon auf das nächste Jahr!

Bildquellen

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