Home Conventions & Cosplay CosDay² 2011 – Erlebnisbericht

CosDay² 2011 – Erlebnisbericht

by TMSIDR

An dem CosDay²-Artikel saß ich jetzt wirklich viel zu lange, aber immerhin ist der passende Podcast ja schon eine Weile oben, der ja das Thema eh etwas ausführlicher behandelt und zudem mit Geni und JimmPantsu noch weitere Meinungen präsentiert.

Aus irgendwelchen Gründen kamen wir ausnahmsweise mal lange vor der Eröffnung schon an und mussten tatsächlich dann vor der Halle noch etwas die Zeit totschlagen, da noch nicht mal die Kasse so gnädig war, um 8:30 schon offen zu haben. Naja, schade um die Stunde mehr Schlaf, die ich ansonsten länger hätte genießen können…

Da JimmPantsu seine bessere Hälfte dabei hatte, gab’s diesmal mal eine andere Verteilung der Hotelzimmer, aber oldsqL war so nett und teilte mit mir ein Zimmer, damit man zumindest ein paar Euronen bei der Übernachtung sparen konnte. Das Hotel befand sich direkt neben dem Veranstaltungsort (nennt sich Saalbau Titus-Forum) und wenn ich schreibe „direkt“, dann meine ich „direkt“, denn wenn man das Hotel verließ, war rund 50m links gleich der Eingang zur Convention – das hat schon was!

Zum allerersten Mal wohnten dann JimmPantsu und ich als Besitzer von Pressekarten einer Pressekonferenz bei, die dazu diente uns (und ein paar anderen Auserwählten) die Ehrengäste vorzustellen und uns zu ermöglichen, diesen Fragen zu stellen. Leider haben wir uns davor keine großen Gedanken darüber gemacht, dass man da unter Umständen auch Fragen haben sollte (wobei wir normalerweise ja eh nicht viel mit musikalischen Gästen zu tun hatten und dem auch anwesenden Shinji Schneider stellt man eh auch sonst während der Con mal ne Frage^^), aber mir fiel dann doch noch ein, dass man den Chiptune-Musiker Nordloef doch zumindest fragen könnte, mit welcher Hardware er „musiziert“, worauf ich dann die Antwort bekam, dem ersten Gameboy. Ne kreativere Frage fiel mir spontan nicht ein^^;.

Nach der Pressekonferenz stellten wir uns dann doch mal in die Schlange, um meine vorbestellte Karte abzuholen und liefen dort dann auch oldsqL über den Weg, der uns dann wieder über die beiden Con-Tage Gesellschaft leistete. Zwar gab’s auch hier Verzögerungen bei der Kartenausgabe und ich glaube auch die übliche Verspätung bei der Öffnung der Tore, aber es hatte keine Ausmaße wie z.B. bei der Hanami, aber die Technik macht wohl generell Probleme^^.

Der Veranstaltungsort selbst bot mal etwas Abwechslung zu anderen Conventions, die ich bislang besucht habe, denn er befand sich am Rande eines Einkaufzentrums und bot so zahlreiche Möglichkeiten sich preiswert in der Nähe in Supermärkten einzudecken oder auch direkt vorm Eingang der Con sich bei der Burgerbraterei mit dem großen M sich den Magen zu volllzuschlagen. Wir fanden dort in der Nähe z.B. auch ein kleines Sushi-Imbiss-Restaurant-Dingsbums. Allerdings gab es dann natürlich auch jede Menge Zivilisten, die plötzlich mit dem bunten Treiben einer Convention konfrontiert wurden, was natürlich auch ein paar Gestalten anlockte, die wohl nur nach Mädchen in kurzen Röcken aus waren oder auch gerne mal den ein oder anderen dummen Spruch los wurden. Zumindest erlebte ich doch ein paar Situationen, die ich auf anderen Conventions in dieser Form noch nicht gesehen hatte. Man bot aber für Cosplayer z.b. eine Umkleide an, damit sie nicht gezwungen waren in den teilweise auffälligen Kostümen zu viel Aufmerksamkeit bei der Zivilbevölkerung vor der Convention zu erzeugen.

Innendrin war man natürlich unter sich und vor allem die beiden „Säle“ (MainStage und NewStage) waren für eine noch recht frische Convention sehr groß und gut ausgestattet. Auch ansonsten gab es genug Platz für die üblichen Einrichtungen wie einen Gamesroom („GamesCenter“), denn oldsqL und ich z.B. zum BlazBlu-Spielen verwendet haben, einen Händlerraum, der wieder einige Fälschungen bot und Bring&Buy. Das mittlerweile obligatorische Maid-Cafe durfte natürlich auch nicht fehlen, auch wenn wird es nur von außen gesehen haben. Die Workshop-Räume haben wir auch nicht betreten, da wir mal wieder zu faul waren, um uns irgendwie fortzubilden^^;.

Den Samstag verbrachten wir größtenteils draußen, denn zum Glück hatte sich das Wetter ja seit der recht feucht-kalten AnimagiC gebessert und erst am Abend gab es etwas Regen. So konnten wir wieder ein paar Cosplay-Fotos machen, wobei die Menge an Cosplayern noch so weit überschaubar war, dass es mir tatsächlich gelang, 2 einzelne innerhalb des Gebäudes wieder zu finden, die wir vorher nicht fotografieren konnten, und uns für später aufgehoben hatten. Auf anderen Conventions kann man da lange suchen^^. Die Eröffnungsveranstaltung haben nicht gesehen, aber dank des Internets kann man das sehr gelungene Eröffungsvideo auch so anschauen:

[vimeo width=“600″ height=“400″]http://www.vimeo.com/27450709[/vimeo]

Wir schauten uns natürlich wieder Shinji Schneider auf der „MainStage“ an, der wie auf den anderen Conventions dieses Jahres sein Programm Con ist Krieg präsentierte.  Wie immer war das ganze sehr unterhaltsam und wenn man ihn mal irgendwo erleben kann, kann ich einen Besuch nur empfehlen, da er doch mal eine angenehme Abwechslung zu Showgruppen und rein musikalischen Auftritten bietet.

Da der letzte DCM-Vorentscheid auf dem CosDay² stattfand, wurde abends die DCM-Party veranstaltet, in dessen Rahmen verschiedene musikalische Auftritte angeboten wurden. Von der deutschen J-Rock-Band Foocha hörten wir nur das Ende, aber die darauf folgenden pornophonique hatten wir fest eingeplant und der Auftritt war dann auch ziemlich genial. Sie bieten eigen-komponierte Stücke und Coverversionen, die mittels Gesang, Gitarre, Gameboy und C64 in ungewohnter, aber sehr gelungener Form präsentiert werden.

Vor allem die Coverversionen zauberten mir öfters ein breites Grinsen ins Gesicht, da die Kombination der Instrumente doch überraschend gut passt.

Im Anschluss traten dann noch Lamia Cross und Nordloef auf, welche wir uns aber nicht mehr anhörten. Etwas schade war aber schon, dass alle Konzerte nicht gerade sonderlich gut besucht waren, da dieser Teil des Programms für eine „kleine“ Convention doch sehr gut organisiert war und einem musikalisch ein hohes Niveau geboten wurde. Aber da wir auch wohl alle nicht die größten Musikliebhaber sind und vermutlich viele Besucher lieber früher verschwanden, um noch rechtzeitig nach Hause zu kommen (bei regionaleren Conventions fahren ja viele abends wieder zurück), war abends die Besucherdichte einfach nicht hoch genug für das gebotene Programm. Die NewStage wurde übrigens mit Anime gefüllt, da die Auhänge zum Videoprogramm aber recht ungenau waren (ich erinnere mich, was von dem Eureka 7 Movie und Eden of the East gelesen zu haben), war dort fast nichts los. Wir verbrachten den Rest des Abends dann zumindest mit AMVs auf dem Hotelzimmer und dem üblichen Bla und Blub.

Da oldsqL und ich auch das Frühstuck gebucht hatten, nahmen wir die reichhaltige Fütterung natürlich wahr und trafen dort dann Shinji Schneider mit seiner Verlobten und die Mangaka Martina Peters. Das war dann auch mal eine Möglichkeit den Sonntag-Vormittag auf einer Convention zu verbringen, denn man sich wirklich hervorragend mit Shinji über allerlei Zeugs unterhalten – von Humor in Hollywoodfilmen bis zu Animeklassikern dehnten wir das Frühstück doch so lange aus, bis das Hotel uns darauf aufmerksam machte, dass die Frühstückszeit vorbei war.

An offiziellen Programmpunkten sahen wir das Ende vom .aequitas-Konzert, das fließend in den Auftritt von Shiroku überging, welche sich noch an Duetten versuchen sollte, wobei die beiden aber nicht wirklich auf einen Nenner kamen^^;. Shiroku’s Gesang gefällt mir sehr gut und vor allem Ihre Version von „Bad Apple“ ist wirklich gelungen, mit welcher sie ja sogar in Japan ziemlich erfolgreich ist. Leider war der Saal zu dieser Zeit wirklich nur sehr schlecht besucht und ich bin mir nicht sicher, ob bei Mitsuki später mehr los war. Letztere habe ich zwar auf dem CosDay² nicht singen gehört, aber ich habe mir fest vorgenommen, mal einen ihrer Auftritte zu besuchen, da sie ein Pogramm mit eher aktuellen Titeln aus Anime OPs und EDs zu haben scheint, was doch mal eine angenehme Abwechslung darstellt. Vor allem kenne ich dann auch einfach oft mehr^^.

Auf der MainStage gab es wohl Programmänderungen, so dass Lamia Cross noch einmal auftraten, aber da haben wir aber wieder nur kurz rein gehört. Am Ende gönnten wir uns noch die Abschlussveranstaltung, wo für die Erdbebenopfer von Japan ein CosDay²-Banner mit Unterschriften versteigert wurde und auch den Helfern wieder die Chance geboten wurde, sich kurz auf der Bühne feiern zu lassen. Nach dem obligatorischen Besuch bei der Burgerbraterei nebenan machten wir uns dann auch wieder auf dem Heimweg.

Für mich war der CosDay² eine sehr ungewöhnliche Convention, denn die Organisation kam mir für eine „kleine“ Convention ziemlich z.B. professionell vor. Das merkte man vor allem bei dem umfangreichen Musikprogramm, welches doch meiner Meinung mehr bot als ich das bei den anderen Cons, die nicht AnimagiC oder Connichi heißen, gewohnt bin. Schade war dann allerdings, dass das Programm von den Besuchern in den Abendstunden nicht sonderlich angenommen wurde und man generell am Sonntag gemerkt hat, dass weitaus weniger Leute anwesend waren. Vor allem auf der NewStage war dann wirklich erschreckend wenig los, was natürlich für die musikalischen Gäste nicht gerade schön ist. Natürlich darf man nicht vergessen, dass dies der erste CosDay ist, der über 2 Tage geht und manch ein Besucher diese Änderung wohl noch nicht komplett wahrgenommen hat. Vielleicht hängt es aber auch damit zusammen, dass die Convention noch etwas lokaler ist und eher Leute angezogen hat, die aus der näheren Umgebung angereist sind, und dann einfach am Sonntag teilweise zuhause geblieben sind.

Das Gebäude finde ich wirklich toll für eine Convention und ich erinnere mich auch gerade, dass das japanische Catering drinnen auch ziemlich gut war. Die beiden Säle und die Technik waren im Vergleich zu anderen Cons meiner Meinung nach besser für solch eine Veranstaltung geeignet. Die Umgebung dagegen fand ich aber weniger gelungen. Zwar konnte man gut in der Nähe essen und sich in diversen Geschäften mit Nahrungsmitteln und Getränken eindecken, aber ich habe noch nie auf einer Convention solch unangenehme Begegnungen mit irgendwelchen idiotischen Jugendlichen gehabt wie hier. Ich denke, für Cosplayer war es noch etwas unangenehmer teilweise. Auch gab es wenige wirklich schöne Orte zum Fotografieren in der Nähe und der winzige „Parkbereich“ in der Nähe war etwas zu klein.

Nächstes Jahr wird der CosDay² übrigens vom 07. – 08. Juli 2012 stattfinden und damit nicht mehr so nahm an der AnimagiC dran sein, was doch der Besucherzahl zuträglich sein sollte, denn es wird doch für viele nicht möglich sein, an 2 aufeinander folgenden Wochenenden unterwegs zu sein. Zwar haben die beiden Conventions nicht gerade die genau gleiche Zielgruppe, aber gut ist es eine nahe Platzierung im Kalender bestimmt trotzdem nicht.

Ich bin noch etwas am Überlegen, ob ich die recht weite Anreise für mich aus Hannover nächstes Jahr wieder auf mich nehme, da ich dieses Jahr doch merke, dass es etwas ins Geld geht viele Wochenenden in fremde Städte zu fahren und dort irgendwo übernachten zu müssen. Wenn man etwas näher dran wohnt, sollte man der Convention aber ruhig mal einen Besuch abstatten, vor allem wenn die musikalischen Gäste in den eigenen Geschmack passen. Auch fand ich es doch wieder schön einigen Leuten über den Weg zu gelaufen zu sein, denn dafür eignen sich Conventions halt doch am besten^^.

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