Home Sonstige AnimeGhibli Ponyo – Das große Abenteuer am Meer – Studio Ghibli Blu-ray Collection (Review, Blu-ray, Deutschland)

Ponyo – Das große Abenteuer am Meer – Studio Ghibli Blu-ray Collection (Review, Blu-ray, Deutschland)

by TMSIDR

Dieser Review zog sich sehr lange hin, aber nun ist er fertig. Bei der Filmbewertung tat ich mich etwas schwerer als sonst, aber lest selbst…

Inhaltsangabe von der Hülle

„Das Goldfischmädchen Ponyo träumt davon, ein Mensch zu werden – sehr zum Missfallen ihres Vaters, einem Unterwasserzauberer. Mit Hilfe magischer Kräfte gelingt es Ponyo tatsächlich, aus der bunten Wasserwelt auszubüchsen. Als sie an der Küste in Gefahr gerät, wird sie in letzter Sekunde von dem kleinen Sosuke gerettet. Mit ihm entdeckt Ponyo die Überwasserwelt und mit der Freundschaft wächst ihr Wunsch, ein Mensch zu werden und bei ihm zu bleiben. Doch Ponyos Kräfte scheinen die Ozeane zu entfesseln und lösen damit Naturkatastrophen aus, die Sosukes Heimatdorf bedrohen. Wird es Ponyo und Sosuke gelingen, das Gleichgewicht der Welt wieder herzustellen und die Dorfbewohner zu retten?“

Verpackung (4,5 von 5)

 

Hier konnte man sich noch nicht an der japanischen Veröffentlichung orientieren, denn Ponyo erschien in Japan bevor Ghibli das „schlichte“ Design für ihre Blu-ray-Veröffentlichungen eingeführt hatte. Universum Anime hat stattdessen in Hinblick auf die „Blu-ray Collection“ die Optik selbst so angepasst, dass es nun zu den anderen zukünftig erscheinenden Filmen passt – tolle Idee! Der einzige Nachteil bei dem zweifarbigen Design ist, dass die Hülle dem Zuschauer keinen Hinweis gibt, wie der Film eigentlich aussieht. Ansonsten sind alle wichtigen Infos auf der Rückseite der Hülle vermerkt und mir gefällt die Schlichtheit sehr gut. Allerdings muss man bei dieser Verpackungsart immer etwas vorsichtiger mit den Hüllen umgehen, da diese recht schnell Farbe an den Ecken verlieren können. Die Materialien sind auch etwas weniger gut als bei den vergleichbaren japanischen Veröffentlichungen, allerdings kosten diese auch weitaus mehr. Der USK-Aufkleber lässt sich mit etwas Geschick abziehen.

Bild (5 von 5)

VC-1 Video 16999 kbps 1080p / 23,976 fps / 16:9 / Advanced Profile 3

Ponyo wurde in einer Auflösung jenseits von 1920×1080 produziert und sieht dementsprechend extrem scharf aus. Man kann regelrecht jeden „Pinselstrich“ in den Hintergründen erkennen und auch die Konturen um die Figuren sind sehr scharf und sauber. Die Farben leuchten und auffällige Artefakte konnte ich nicht entdecken. Allerdings brachte mich die recht niedrige Bitrate dazu, doch noch einmal genauer hinzuschauen, denn die UK-BD, die ich auch besitze bietet mit 27499 kbps unter Verwendung von AVC doch eine bedeutend höhere Bitrate. Und wenn man die Screenshots direkt vergleicht, sieht man tatsächlich, dass einige Bereiche minimal verschwommener sind und das ein andere winzige Artefakt sich einschleicht. Allerdings sah ich das nur, wenn ich zwischen den Screenshots hin und her geschaltet habe. Da mir beim Anschauen auf dem Fernseher der Unterschied nicht aufgefallen ist, vergebe ich trotzdem die Höchstpunktzahl, denn das Bild sieht trotz dieser minimalen Unterschied immer noch atemberaubend aus.

Ton und Untertitel (4,5 von 5)

DTS-HD Master Audio German 2605 kbps 6.1 / 48 kHz / 2605 kbps / 16-bit (DTS Core: 6.1-ES / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)
DTS-HD Master Audio Japanese 2589 kbps 6.1 / 48 kHz / 2589 kbps / 16-bit (DTS Core: 6.1-ES / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)

Ich habe mir den Film mit der deutschen Synchronisation diesmal angeschaut und diese gefiel mir sehr gut. Die Sprecher passen und sind motiviert bei der Sache. Der Surround-Mix ist ganz gelungen, wenn auch wegen der Thematik des Films nicht sonderlich spektakulär,

Die Untertitel sind keine Dubtitles und beinhalten auch die Suffixe, die beim Dub weggelassen werden. Das Lied im Abspann wird, wenn ich das richtig sehe, nur untertitelt, wenn man die normale Untertitelspur aktiviert hat (es gibt nur diese eine, allerdings fallen mir keine Schilder oder ähnliches ein, die man übersetzen hätte müssen).

Menü (4,5 von 5)

Das Menü ist sehr gelungen und passt gut zum Film. Zwar ist es nicht sehr aufwendig, aber dafür ist sehr gut bedienbar. Zudem ist die Hintergrundanimationen mit Ponyo wirklich sehr niedlich *_*.

Extras (4,5 von 5)

Storyboard zum kompletten Film 1:40:49 (1080p)
Wie man das von den Ghibli-Veröfffentlichungen auf DVD schon kennt, kann man sich die Storyboards hier als Slideshow mit der deutschen Tonspur in Stereo anschauen

Die fünf Schöpfer von Ponyo (aus der NTV-Sendung „News Zero“) 49:06 (1080i)

Ein sehr informatives Making of mit Interviews, das zu Werbezwecken für das jap. Fernsehen gemacht wurde.

Gake No Ue No Ponyo von Fujioka Fujimaki und Nozomi Ohashi 3:41 (1080i)

Musikvideo zum Titellied inklusive Karaoke . passt ganz gut zum Lied, sag ich mal…

Deutscher Trailer 2:17 (1080i)

Hayao Miyazaki im Interview 14:50 (1080i)

Dieses Interview geht etwas mehr in die Tiefe über die Ideen hinter Ponyo und was er sich z.B. bei einigen Charakteren gedacht hat und was einige Szenen zu bedeuten haben.

Die japanische Synchronisation und Interviews der Sprecher 29:40 (1080i)

Das ganze eher aus der Produzentensicht, aber meiner Meinung nach etwas unterhaltsamer präsentiert

Die japanische Synchronisation und Interviews der Sprecher 25:02 (1080i)

Aufnahmen und Interviews aus dem Tonstudio.

Pressekonferenz Vorstellung des Titelsongs 11:18 (1080i)

Pressekonferenz Vorstellung des Films Ponyo 39:46 (1080i)

Hayao Miyazaki spricht vor dem „The Foreign Correspondent’s Club of Japan“. Seine Aussagen werden von einem Dolmetscher immer auf englisch übersetzt, was dann untertitelt wird. Neben dem Film äußert er auch seine Sicht auf die heutige Gesellschaft in Japan und ähnliches.

Die Premierenfeier 9:58 (1080i)
Hayao Miyazaki und die Seiyuus sprechen alle kurz zum Premierenpublikum

Meine Meinung zum Film (4 von 5)

Ponyo ist für mich etwas schwierig zu bewerten, denn während ich die Optik wunderschön und atemberaubend finde, konnte mich die Handlung nicht sehr stark fesseln. Irgendwie geht dem Film nach einer Stunde die Luft etwas aus und eine besondere Spannung will nicht aufkommen. Hier merkt man am deutlichsten, dass er eher für kleine Kinder gemacht wurde (was im Bonusmaterial auch erwähnt wird), aber irgendwie fehlt ihm die Niedlichkeit von Kiki’s kleiner Lieferservice bzw. Mein Nachbar Totoro. Wobei es bei den beiden älteren Filmen wohl half, dass sie eigentlich keine dramatische Handlung besitzen, die sich durch den ganzen Film zieht, sondern eher aus kleineren Szenen bestehen, die einfach nur sehr gelungen waren. Ponyo dagegen bietet eine große dramatische Handlung drumherum, verpackt diese aber (klein-)kindgerecht und hat nicht so viele einprägsame Szenen mittendrin, an die man sich noch Jahre später erinnern kann. Ich denke, für Kinder selbst ist das alles aufregend genug und auch der Humor ist gut verständlich, aber hier fehlen etwas die Bezugspunkte für ältere Zuschauer. Die erwachsenen Charaktere wie die Mutter fand ich zwar sehr gelungen, aber irgendwie verhalten sich diese Charaktere auch zu sehr wie in einem „Kinderfilm“.

Wie schon bemerkt, sorgt aber die bombastische, handgezeichnete Optik dafür, dass man noch sehr viel Spaß an dem Film haben kann. Man mag kaum glauben, dass keine Elemente aus dem Computer stammen, denn vor allem die sehr belebte Unterwaseserwelt strotzt vor Details und riesigen Mengen von Lebewesen, die alle einzeln animiert wurden. Zudem wurde sich diesmal etwas von den gemäldeartigen Hintergründen aus den vorherigen Filmen entfernt, welche sich langsam schon fast Richtung Fotorealismus bewegt hatten, hin zu einer Optik, die gewollt eher aussieht, als wäre sie mit Buntstiften gezeichnet worden. Auch vermied man es, die Architektur von Häusern mit geraden Linien darzustellen, wodurch alles eher aussieht als stammt es aus einem Kinderbuch. Diesen Wechsel des Zeichenstils finde ich sehr gelungen und er passt hervorragend zur kindlicheren Atmosphäre des Films.

Im Gegensatz zu nahezu allen anderen Ghibli-Filmen würde ich Ponyo nicht jedem uneingeschränkt empfehlen, da für mich das gewisse Etwas fehlt, was den Film auch für erwachsene Zuschauer fesselnd macht. Das mag sich nun sehr kritisch anhören, aber für mich ist der Film eher ein toll gemachter Kinderfilm, und das ist auch schon eine Leistung. Gleichzeitig 5jährige Kinder zu unterhalten und einen Großteil der Erwachsenen ist auch ein sehr schwieriges Unterfangen, das sollte man nicht vergessen. Anschauen sollte man sich den Film als Ghibli-Fan aber unbedingt, nur ist er meiner Meinung nicht der beste Einstieg, um Zuschauer über 8 Jahren für die Werke aus dem Hause Ghibli zu begeistern.

Screenshots (Full HD PNG, links Deutschland, rechts UK)

2 weitere aus der deutschen Veröffentlichung:

Spezifikationen

Ländercode: B (US-PS3 mit Code A bestätigt dies)
Disc-Type: BD50
BD-Info: hier

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