Letzten Mittwoch erschien das erste Volume in Japan und da mir die Serie viel Spaß macht, möchte ich hier auch gerne ein paar Worte über diese gelungene Veröffentlichung verlieren.
Zur Serie
Handlungsmäßig ist die Serie im Prinzip schnell erzählt: Im betrunkenen Zustand hat die Programmiererin Kobayashi den Drachen Tohru eingeladen, bei ihr zu wohnen. Deswegen erscheint diese dann am nächsten Tag bei ihr und möchte als Gegenleistung für die Gastfreundschaft in Menschengestalt als Maid arbeiten. Nach und nach erscheinen nun weitere Drachen, die Kobayashi zuvor recht einsames Leben im positiven Sinne durcheinander bringen.
Ich war zunächst etwas skeptisch, ob mir die Serie gut gefallen wird, da ich die Kapitel im 1. Band des Mangas vom persönlichen Unterhaltungswert etwas schwankend fand. Der Anime wuchs mir dann aber von Folge zu Folge immer mehr ans Herz. Während man erst vermuten könnte, dass sich die Serie in eine Art Harem verwandeln könnte, in dem Kobayashi im Mittelpunkt steht und sich die anderen Charaktere um ihre Aufmerksamkeit streiten, wird der Fokus hier plötzlich atmosphärisch eher zu der Entwicklung einer Familie gerückt. Es gibt einem einfach ein schönes Gefühl, dabei zuzugucken, wie die Charaktere sich auf diese Weise näher kommen. Das Ganze wird ziemlich subtil untergebracht, so dass man sich nahezu wundert, wie gut dieser Aspekt ansonsten zum allgegenwärtig vorhanden Humor passt. Und gerade die Gags sind teilweise platt (inklusive allerlei Witze über die Oberweiten von Charakteren samt typischen Boing-Geräuschen), aber oft auch sehr niedlich und vor allem hervorragend inszeniert. Hier stimmt das Timing einfach.
Und ähnlich wie bei Chuunibyou lässt man es sich auch nicht nehmen, Actionsequenzen absolut spektakulär zu inszenieren. Positiv muss man auch die wunderschönen Hintergründe hervorheben, die oft klar auf realen Orten basieren, aber wunderbar gezeichnet aussehend gestaltet wurden. Hier wird wieder gezeigt, dass auch eine simpel aussehende Serie mit Detailverliebtheit sich vom Animeeinerlei abheben kann. Deswegen bin ich auch sehr froh, dass Kyoto Animation bzw. der comedy-erfahrene Yasuhiro Takemoto (Full Metal Panic Fumoffu?, Lucky Star) hier mal wieder einen richtigen Comedy-Anime gemacht haben, der auch jede Menge Herz bietet.
Episoden auf der Blu-ray
Episode 1: The Strongest Maid in History, Tohru! (Well, She is a Dragon)
Episode 2: Second Dragon, Kanna! (We’re Totally Spoiling Here)
Die Verpackung
Auf Volume 1 darf natürlich der im Titel erwähnte Hauptcharakter dienen. Bin mal gespannt, ob Miss Kobayashi es auch einzeln auf ein Cover schafft. 😉
Ich finde es immer weider überraschend, wie oft mittlerweile die englischsprachigen Titel direkt auf dem Cover zu finden sind. ^^;
Tohru wurde direkt auf den Plastikschuber gezeichnet, so dass man nach dem Entfernen von diesem nun die komplette darunter liegende Illustration sehen kann. Die Umsetzung finde ich hier besonders gelungen.
Die Verarbeitung ist wieder sehr hochwertig. Man hat auch keine Probleme den Inhalt zu erreichen und Booklet und Co. dann später wieder in die Hülle zu packen.
Physikalische Extras
Zwei große Karten mit Illustrationen in ca. A5 liegen bei.
Die linke wurde vom Mangaka der Vorlage, Coolkyoushinja, gezeichnet und die rechte von der Charakterdesignerin des Animes, Miku Kadowaki. Letztere hatte auch die Illustration des Covers erstellt.
Ein Code für ein Ticket für ein Event zur Serie liegt auch bei. Dieses soll am 18.6.2017 stattfinden.
Natürlich gibt es auch wieder ein schön gestaltetes Booklet mit 16 Seiten, das wieder ein Gemisch aus Charakterdesigns, Hintergrunden, Skizzen und Episodeninfos enthält.
Menü
Das Menü ist leicht animiert und und verwendet die gleiche Illustration wie auf dem Cover. Im Hintergrund läuft eine Instrumentalversion des Openings.
(Kapitelmenü)
(Popupmenü)
Bild und Ton
Dank der recht hohen Bitrate liefert auch diese Blu-ray von Pony Canyon ein nahezu perfektes Ergebnis in den meisten Szenen. Die Farben leuchten und die Konturen werden sehr sauber wiedergegeben. Da die Serie scheinbar wieder in Full HD animiert wurde und auch viele sehr aufwendige Hintergründe bietet, kann man doch klare Vorteile gegenüber den Crunchyroll-Streams erkennen. Allerdings fand ich in wenigen Szenen auch etwas Flächenbildung (z.B. in der Tür im oberen Screenshot), wenn man ganz genau hinschaut. Das ist aber wieder Meckern auf hohem Niveau, denn beim normalen Anschauen fällt das eher nicht auf, da diese Momente eh in der Regel nur sehr kurz sind.
Beim Ton handelt es sich um eine normale, unkomprimierte Stereospur wie bei nahezu jedem Anime, wobei diese hier auch wieder in 24bit abgelegt ist. Es gibt optionale Untertitel auf Japanisch.
Zudem gibt es noch zwei Audiokommentare:
- Cast: Yūki Kuwahara (Tohru), Maria Naganawa (Kanna), Minami Takahashi (Rukoa) und Yūki Takada (Eruma)
- Staff: Yasuhiro Takemoto (Regisseur), Miku Kadowaki (Charakterdesignerin) und Nobuaki Maruki (Chief Animation Director)
On-Disc-Extras
Zum einen gibt es 2 PVs und 2 CMs, die zum Bewerben der Serie verwendet wurden.
Das erste PV ist 51 Sekunden lang.
Das zweite erreicht dann sogar 1 Minute und 51 Sekunden. Natürlich konnte man die zuvor auch schon auf YouTube sehen.
Ein dagegen neu für die Blu-ray erstelltes Extra ist ein Kurzanime namens 小林さんちの○○ドラゴン (Miss Kobayashi’s Dragon Something).
Die 2:28 lange Folge handelt davon, dass die Charaktere das „Something“ mit etwas Neuem ersetzen und sich dann auch passend präsentieren.
Wie auch andere Specials dieser Art ist auch dieses recht simpel animiert, aber sogar ohne Japanischkenntnisse sehr witzig.
Auf der nächsten Blu-ray wird es dann wieder eine Folge geben.
Spezifikationen
Länge: 0:49:16.995
Gesamte Disk: 18.586.147.687 bytes
Japanischer Titel: 小林さんちのメイドラゴン
Bild:
MPEG-4 AVC Video 35499 kbps 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1
Ton:
LPCM Audio Japanese 2304 kbps 2.0 / 48 kHz / 2304 kbps / 24-bit
LPCM Audio Japanese 2304 kbps 2.0 / 48 kHz / 2304 kbps / 24-bit (Audiokommentar)
LPCM Audio Japanese 2304 kbps 2.0 / 48 kHz / 2304 kbps / 24-bit (Audiokommentar)
Untertitel:
Japanisch
Ländercode:
A, B, C
2 comments
Ein gott-gleicher Elite-Blogger schrieb einmal: „Natürlich kann man Fanservice so und so definieren, aber ich würde es hier mal bei der einfacheren Definition belassen: Darstellung der Charaktere auf aufreizende Art für den Zuschauer. Und die plakativste Form davon ist nun mal das Zeigen nackter Haut und wie diese “präsentiert” wird.“ (Quelle: https://www.kyoani.de/14463/free-und-die-kontroverse-im-netz-teil-2)
Meine Frage ist, warum du dir nun diese Heimkino-Releases kaufst, wenn diese mit riesigen plakativ dargestellter schwibbel-schwabbel-Brüsten sowie mit einem aufreizenden Loli-Mädchen bestückt sind, zu denen sich gerade die ganze westliche Community einen hobelt?
(Und das alles wird nicht als Comedy-Aspekt geltend gemacht werden können, denn ich konnte nicht über die schwibbel-schwabbel- oder die Loli-Szenen lachen und habe stattdessen die Augen verdreht.)
Hmm, wenn man nun nicht gerade Melonpans Tweets als Maßstab nimmt, war meine TL eigentlich eher vom Humor und der Atmosphäre in der Serie begeistert und weniger von den wackelnden Brüsten. Wenn andere Kreise das anders sehen, ist das ja nicht mein Problem.
Ich besitze auch viele Serien, die weitaus mehr traditionellen Fanservice besitzen als Maid Dragon und auch wenn Du bei dem Humor da die Augen verdrehst, gibt es dann nicht genug anderen Humor in der Serie? Und wenn man den mag, dann kann man doch dafür Geld ausgeben. Man kann auch Serien trotz Elemente, die man weniger toll findet, kaufen, wenn der Rest überzeugt. Ich habe übrigens auch Free! und Phantom World gekauft, deren beide erste Folgen mehr „normalen“ Fanservice bieten als Maid Dragon…