Da ich die Handlung der ersten Blu-ray schon interessant fand, wollte ich natürlich wissen, wie es weiter geht.
Das Rezensionsexemplar bestand nur aus einer Blu-ray, deswegen kann ich wenig zur Verpackung sagen, aber natürlich gibt es offizielle Bilder, die ich hier zeigen kann.
Die Serie umfasst 12 Folgen und wird in drei Volumes veröffentlicht. Vol. 1 erschien am 10. März und das hier vorliegende Vol. 2 landete am 13. April in den Regalen. Die abschließende Blu-ray soll am 12. Mai erscheinen und zudem einen limitierten Sammelschuber enthalten. Natürlich erscheint die Serie in Deutschland auch zeitgleich auf DVD.
Wie schon bei Vol. 1 konnte man dank fehlender Einzelvolumes in Japan nicht auf spezielle, verschiedene Coverillustrationen zurückgreifen. Man kombinierte also wieder einen Teil des Key Visuals, färbte dieses ein und fügte eine Illustration von der japanischen Box hinzu. Wieder finde ich das Ergebnis sehr schön.
Der Inhalt
„Willkommen in der Bar Quindecim!“ Ein besonderer Ort, wie die ahnungslosen Besucher schnell feststellen müssen. Denn hier treffen jeweils zwei frisch aus dem Leben Geschiedene auf den mysteriösen Barkeeper Decim, um sich im weiteren Verlauf ihrem postmortalen Schicksal bei einer Partie Billard, Darts oder Bowling zu stellen. Und so entwickelt sich ein grausames, schicksalsentscheidendes Do-or-Die Spiel, in dem die wahre Natur der Gäste ans Tageslicht tritt …
(Von der Produktseite)
Diese Beschreibung entspricht der von Vol. 1, wobei man in den vorliegenden 4 Folgen nun auch eine Rahmenhandlung präsentiert bekommt, denn sowohl Decim als auch seine Assistentin sind etwas anders als die anderen „Schiedsrichter“, die man in der Serie gezeigt bekommt. Zudem erfährt man etwas mehr darüber, wie das ganze System funktioniert und darf auch einem anderen aktuellen Barkeeper bei seiner Arbeit zuschauen. Diese Folge fällt dann auch etwas heraus, da sie die Handlung am wenigsten vorantreibt und von der Struktur her eher den Folgen auf der ersten Blu-ray entspricht. Hier kommt auch sehr viel Humor ins Spiel, da ein recht überdrehter Charakter dabei ist.
Die anderen drei Folgen sind dagegen etwas ernster, wobei die Dialoge doch auch mit etwas Wortwitz dort aufwarten können. Im Review zum ersten Volume hatte ich mir gewünscht, dass die Serie etwas weniger episodisch wird und eine Rahmenhandlung bekommt und die Serie scheint hier auf einem guten Weg zu sein. Ich will hier auch gar nicht zu sehr ins Detail gehen, um nicht zu spoilern, aber durch das unverbrauchte Setting der Serie weiß man nicht so recht, wie das Ganze weiter gehen wird, so dass ich nun doch dringend wissen möchte, wie sich die Handlung noch entwickeln wird. Das Gefühl wird noch verstärkt, da die 8. Folge mit einer Art Cliffhanger endet. Eine weitere Stärke der Serie sind die verschiedenen Schiedsrichter und wie sie miteinander umgehen und hier könnte es noch zu interessanten Entwicklungen kommen. Ich kann aktuell natürlich nur spekulieren, ob die letzten vier Folgen das Ganze zu einem guten Abschluss bringen können, aber Potential dafür ist meiner Meinung nach definitiv vorhanden.
Die frisch Verstorbenen in diesen Satz Folgen sind wieder etwas klischeehaft, aber da sich der Fokus immer mehr in Richtung der Schiedsrichter verschoben hat, fällt das für mich nicht sonderlich negativ ins Gewicht. Animationstechnisch wird das Niveau gehalten, wobei die Serie ihre Stärken eher bei den „Kameraperspektiven“ hat, die dramatische Szenen noch gut unterstützen konnten. CGI wird wieder bei den Spielen etwas eingesetzt, um auch Kamerafahrten zu ermöglichen, und diese fügen sich recht nahtlos in die Optik der Serie ein. Zwar ist Death Parade optisch immer noch kein Überflieger und kommt auch nur selten an den OVA Death Billard heran, auf dem die Serie ja basiert, aber der realistische Stil passt gut zu den ernsten Themen, die hier in manch Szene behandelt werden. Das Opening kann mich immer noch begeistern und wie bei den ersten vier Folgen auch, lohnt es sich in den Folgen mit „Verstorbenen“ auch das Ending etwas genauer anzuschauen, da man dort noch weitere „Szenen“ aus ihrem Leben sehen kann.
Ich habe die vier Folgen wieder nur komplett auf Japanisch mit deutschen Untertiteln geschaut und nur kurz in die Synchronisation von Folge 6 reingeschaut, die ich passend besetzt und gut gesprochen fand. Es handelt sich übrigens wie schon bei Vol. 1 bei den Untertiteln nicht um Dubtitles.
Deren Timing fand ich auch in Ordnung und mir sind auch keine Fehler aufgefallen.
Die Technik
Das Menü orientiert sich vom Aufbau her natürlich dem von Vol. 1 und ist auch mit passenden Ausschnitten von den Folgen von Vol. 2 ausgestattet. Der stimmungsvolle Opening-Song „Flyers“ von BRADIO spielt wieder im Hintergrund.
Das Kapitelmenü lässt einen direkt die Folgen auswählen, wobei ich schon wie bei Vol. 1 die Kapitelstops innerhalb der Folgen etwas seltsam gesetzt fand, da man nicht direkt z.B. Opening und Ending überspringen kann.
Ein Popupmenü darf natürlich auch nicht fehlen.
Auch bei Vol. 2 wird dem Bild mit fast 35 Mbit pro Sekunde eine recht hohe Bitrate spendiert, so dass mir Kompressionsartefakte nicht aufgefallen sind. Die Schärfe ist in Ordnung und Probleme im Bild sind mir nicht aufgefallen. Die Rückblenden werden etwas gefiltert dargestellt, so dass das Bild etwas unruhiger wird, was aber natürlich wohl so beabsichtigt ist. Die Farbpalette besteht eher aus gedeckten Farben und da man nur mal in Rückblenden Tageslicht zu sehen bekommt, bekommt man hier nicht gerade ein knalliges Bild wie in manch anderen Animes geboten, aber das Gebotene passt schon sehr gut zur Thematik der Serie und wird wohl wie von den Machern gewollt auch auf den deutschen Blu-rays präsentiert.
Beide Tonspuren liegen verlustfrei komprimiert vor und der deutschen Sprache wurde wie schon bei Vol. 1 wieder ein 5.1-Mix spendiert. Da ich diese Blu-ray aber größtenteils mit der japanischen Spur geschaut habe, kann ich wenig zu diesem Upmix sagen. Bei Vol. 1 fand ich ihn recht zurückhaltend, wobei die Serie aber auch eher wenig Potential für einen auffälligen Surround-Mix bietet, allerdings finde ich, dass so etwas immer ein nettes Extra ist. Die japanische Tonspur bietet einen fehlerfreien Stereomix.
Extras
Als Extras gibt es nur kurze Vorschauvideos zu den Folgen (je ca. 15 Sekunden), die vermutlich bei der TV-Ausstrahlung am Ende der Folgen zu sehen waren.
Ein paar Trailer zu Filmen von Universum Anime haben auch noch den Weg auf die Blu-ray gefunden.
Spezifikationen
Originaltitel: デス・パレード – Death Parade
Gesamte Disk: 31.032.009.574 bytes
Bild:
Folge 5:
MPEG-4 AVC Video 34992 kbps 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1
Folge 6:
MPEG-4 AVC Video 34998 kbps 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1
Folge 7:
MPEG-4 AVC Video 34981 kbps 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1
Folge 8:
MPEG-4 AVC Video 34977 kbps 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1
Ton:
Folge 5:
DTS-HD Master Audio German 3624 kbps 5.1 / 48 kHz / 3624 kbps / 24-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 24-bit)
DTS-HD Master Audio Japanese 1688 kbps 2.0 / 48 kHz / 1688 kbps / 24-bit (DTS Core: 2.0 / 48 kHz / 768 kbps / 24-bit)
Folge 6:
DTS-HD Master Audio German 3550 kbps 5.1 / 48 kHz / 3550 kbps / 24-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 24-bit)
DTS-HD Master Audio Japanese 1676 kbps 2.0 / 48 kHz / 1676 kbps / 24-bit (DTS Core: 2.0 / 48 kHz / 768 kbps / 24-bit)
Folge 7:
DTS-HD Master Audio German 3563 kbps 5.1 / 48 kHz / 3563 kbps / 24-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 24-bit)
DTS-HD Master Audio Japanese 1662 kbps 2.0 / 48 kHz / 1662 kbps / 24-bit (DTS Core: 2.0 / 48 kHz / 768 kbps / 24-bit)
Folge 8:
DTS-HD Master Audio German 3493 kbps 5.1 / 48 kHz / 3493 kbps / 24-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 24-bit)
DTS-HD Master Audio Japanese 1636 kbps 2.0 / 48 kHz / 1636 kbps / 24-bit (DTS Core: 2.0 / 48 kHz / 768 kbps / 24-bit)
Untertitel:
Deutsch, Texteinblendungen
Ländercode:
B
Weitere Screenshots
Fazit
In diesem Review ging ich nur kurz auf die Handlung ein, da ich finde, man sollte bei dieser Serie besser nicht spoilern. Bei Vol. 3 werde ich dann wohl noch etwas mehr ins Detail gehen, da dies wirklich eine Serie zu sein scheint, die man am besten erst am Ende richtig beurteilt. Bislang fesselte sie mich durchaus und nun hoffe ich, dass die letzten vier Folgen einen vernünftigen Abschluss bieten können. Das Potential ist dafür durchaus vorhanden und bislang gefällt mir der Weg, den Death Parade in den ersten zwei Dritteln seiner Laufzeit eingeschlagen hat. Wer etwas ungewöhnlichere Serien mag, die auch mal erwachsenere Themen ansprechen, sollten auch bei Vol. 2 mehr davon geboten bekommen.
Vielen Dank an Universum Anime für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!