Home Sonstige Anime Death Parade Vol. 3 (Review, Blu-ray, Deutschland)

Death Parade Vol. 3 (Review, Blu-ray, Deutschland)

by TMSIDR

Nach Volume 1 und 2 wollte ich nun unbedingt wissen, wie die Serie endet und verliere nun auch ein paar Worte zur abschließenden Blu-ray.

Ich habe versucht, Spoiler zu verhindern, was es etwas schwierig macht, genauer über die Serie zu schreiben, aber meine Meinung zur Serie sollte wohl auch so transportiert werden.

Das Rezensionsexemplar bestand nur aus einer Blu-ray, deswegen kann ich wenig zur Verpackung sagen, aber natürlich gibt es offizielle Bilder, die ich hier zeigen kann.

Die Serie umfasst 12 Folgen und wird in drei Volumes veröffentlicht. Vol. 1 erschien am 10. März,  Vol. 2 am 13. April und das vorliegende 3. Volume am 12. Mai. Natürlich erscheint die Serie in Deutschland auch zeitgleich auf DVD. Dieses Mal ist sogar ein limitierter Sammelschuber dabei, in dem dann natürlich die ganze Serie Platz finden kann.

Wie schon bei Vol. 1 und Vol. 2 konnte man dank fehlender Einzelvolumes in Japan nicht auf spezielle, verschiedene Coverillustrationen zurückgreifen. Man kombinierte also wieder einen Teil des Key Visuals, färbte dieses ein und fügte eine Illustration von der japanischen Box hinzu. Für die Box orientiert man sich etwas an der Optik der ersten Blu-ray. Ich finde sie optisch ganz gelungen.

 

Der Inhalt

„Willkommen in der Bar Quindecim!“ Ein besonderer Ort, wie die ahnungslosen Besucher schnell feststellen müssen. Denn hier treffen jeweils zwei frisch aus dem Leben Geschiedene auf den mysteriösen Barkeeper Decim, um sich im weiteren Verlauf ihrem postmortalen Schicksal bei einer Partie Billard, Darts oder Bowling zu stellen. Und so entwickelt sich ein grausames, schicksalsentscheidendes Do-or-Die Spiel, in dem die wahre Natur der Gäste ans Tageslicht tritt …

(Von der Produktseite)

Diese Beschreibung entspricht der von Vol. 1, wobei man dieses Mal eher weg von der Struktur mit den Spielen geht und sich eher in zusammenhängenden Folgen darum kümmert, die Serie zu einem für mich doch ziemlich zufriedenstellenden Ende zu bringen. Zunächst wird in Folge 9 natürlich das „Spiel“ aus Folge 8 zu Ende gebracht und hier wird dann auch sehr gut das Prinzip dieser Spiele in Frage gestellt, was sehr dramatisch inszeniert wurde. Hier zeigt sich auch stark, dass es in der Serie nun mehr um die Hauptcharaktere geht und ihren Umgang mit den Spielenden als um die „Opfer“ selbst. Hier fand ich die Inszenierung sehr gelungen und vor allem gefiel mir, dass die Serie es moralisch nicht einfach macht, so dass man selbst nicht genau weiß, wie man da entscheiden oder sich verhalten würde. Die restlichen drei Folgen drehen sich dann eher um Decims Assistentin und bringen dann die Serie zu einem schönen Abschluss, der zwar einen Nachfolger noch möglich machen würde, aber wirklich nicht nötig macht.

Ich möchte hier inhaltlich nicht zu stark ins Detail gehen, da die Serie doch etwas von ihren kleinen Überraschungen lebt, aber mir gefiel die Richtung dann wirklich gut. Man ging eher weg von dem teilweise überspitztem und etwas brutalem Schicksalsspiel hin zu einer eher psychologischen Herangehensweise an die Spiele und auch das persönliche Drama wird recht realistisch präsentiert. Das emotionale Finale ist dann auch nachvollziehbar, wobei man hier vielleicht mit einer etwas besseren Inszenierung vielleicht noch etwas mehr Emotionen beim Zuschauer bewirken kann. Vielleicht bin ich durch zu viele Key-Werke und Ano Hana mittlerweile aber einfach schon zu abgestumpft, um von normaler inszenierten Serien noch mitgenommen zu werden. 😉

Etwas verwirrt bin ich allerdings über die verschiedenen Arten von Schiedsrichtern, denn gerade Ginti scheint eigentlich nicht ganz den Regeln zu entsprechen, wenn ich das richtig verstehe, worauf die Serie nicht sonderlich stark eingeht. Der Punkt fällt aber für mich nicht stark ins Gewicht. Inhaltlich bin ich also durchaus überzeugt von der Serie und kann sie wirklich empfehlen, wenn man mit dem Drama-Genre etwas anfangen kann. Glücklicherweise sorgen auch viele witzige Szenen und unterhaltsame Charaktere für etwas Abwechslung von der ernsten Thematik. Im Großen und Ganzen ist die Serie wirklich stimmig geworden und erzählt ihre Handlung gut und beantwortet am Ende genug Fragen, dass man mit dem Ende zufrieden sein sollte.

Optisch setzt die Serie wieder auf gelungene „Kameraperspektiven“, die sowohl Gespräche als auch die teilweise actionreichen Spiele gut in Szene setzten. Bei letzteren kommt der Computer auch wieder etwas zum Einsatz. Rückblenden ins Leben der Verstorbenen werden wieder sehr realistisch und eindringlich inszeniert und mit Filmkorn etwas verfremdet, was die dramatische Atmosphäre gut unterstreicht. Die Hintergründe sind stilistisch zwar meiner Meinung nach keine Augenweide, passen aber gut zur Handlung. Auch hier überzeugen die Rückblenden etwas mehr. Die Animationen boten auf dieser Blu-ray sogar eine hübsche Szene auf dem Eis, sind ansonsten aber nicht sonderlich auffällig, wirken aber auch nie so, als hätte man hier sehr sparen müssen. Im OVA Death Billard fand ich sie einfach etwas eindrucksvoller.

In der letzten Folge fiel mir beim Anschauen an einer Stelle (~2:45) auf, dass für ungefähr 7 Sekunden ein Hintergrund gezeigt wird und das Opening kurz angespielt wird und dann recht ruckartig ausgeblendet wird. Danach geht es dann ganz normal mit der Folge weiter. In der Funimation-Fassung, die in den USA noch als Stream offiziell verfügbar ist, fehlt diese kurze Sequenz. Hierbei handelt es sich aber vielleicht noch um die TV-Fassung, während hierzulande dann wohl die Home-Video-Master genommen wurden. Ob in Japan diese merkwürdige Stelle auch auf der Blu-ray zu finden ist, weiß ich nicht. Die Stelle ist übrigens gleich in beiden Sprachfassungen.

Ich habe die Serie wieder komplett auf Japanisch mit den deutschen Untertiteln geschaut und ich konnte keine Probleme in dieser Sprachfassung finden. Auch die Untertitel konnten überzeugen und scheinen keine Dubtitles zu sein. Zudem hörte ich mir wieder einige Szenen in der deutschen Synchronfassung an und der gute Eindruck aus den vorherigen Volumes ist geblieben. Die Sprecher passen und überzeugen auch in dramatischen Szenen.

Die Technik

Das Menü folgt optisch wie zu erwarten den beiden anderen Volumes. Der tolle Opening-Song „Flyers“ von BRADIO spielt wieder im Hintergrund.

Das Kapitelmenü lässt einen direkt die Folgen auswählen, wobei ich schon wie bei Vol. 1 und 2 die Kapitelstops innerhalb der Folgen etwas seltsam gesetzt fand, da man nicht direkt z.B. Opening und Ending überspringen kann.

Ein Popupmenü darf natürlich auch nicht fehlen.

Wie zuvor bekommt das Bild mit fast 35 Mbit eine ziemlich hohe Bitrate zugeteilt, die große Kompressionsartefakte verhindert. Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man mal leichte Flächenbildung im digitalen Rauschen bei den Rückblenden, aber das kann wohl nicht verhindert werden, wenn das Bild so unruhig ist. Leuchtende Farben gibt es hier nur selten, aber in den dunklen Szenen bekommt man noch genug Details zu sehen, dass es nicht zuläuft. Die Schärfe ist etwas schwankend, wobei ein zu kristallklares Bild auch wirklich nicht zur Thematik passen würde. Ich denke zumindest, dass man das Möglichste aus dem Quellmaterial rausgeholt hat.

Die deutsche Tonspur liegt wieder in 5.1 vor, während die japanische Fassung den originalen Stereomix verwendet. Im ersten Volume sorgte mein Receiver für eine ähnlich gute Auslastung aller Lautsprecher bei der japanischen Spur wie der deutsche Upmix, so dass die Unterschiede in der Praxis wohl bei den meisten Hörern in der Hinsicht bei den Tonspuren wohl auch hier nicht groß sein werden. Beide Tonspuren sind übrigens verlustfrei komprimiert.

Extras

Als Extras gibt es kurze Vorschauvideos zu den letzten drei Folgen (je ca. 15 Sekunden), die vermutlich bei der TV-Ausstrahlung am Ende der Folgen zu sehen waren.

Zudem gibt es dieses Mal noch das „creditless“ Opening und die verschiedenen Endings (13:41). Mich wunderte allerdings, dass das ED nicht in 1080p wie alles andere auf der Blu-ray vorliegt, sondern nur in 1080i.

Auch der deutsche Trailer lässt sich hier anschauen.

Ein paar Trailer zu Filmen von Universum Anime haben zudem noch den Weg auf die Blu-ray gefunden.

Spezifikationen

Originaltitel: デス・パレード – Death Parade

Gesamte Disk:  35.598.950.645 bytes

Bild: 

Episode 1:

MPEG-4 AVC Video 34978 kbps 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1

Episode 2:

MPEG-4 AVC Video 34997 kbps 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1

Episode 3:

MPEG-4 AVC Video 34977 kbps 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1

Episode 4:

MPEG-4 AVC Video 34996 kbps 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1

Ton:

Episode 1:

DTS-HD Master Audio German 3426 kbps 5.1 / 48 kHz / 3426 kbps / 24-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 24-bit)
DTS-HD Master Audio Japanese 1637 kbps 2.0 / 48 kHz / 1637 kbps / 24-bit (DTS Core: 2.0 / 48 kHz / 768 kbps / 24-bit)

Episode 2:

DTS-HD Master Audio German 3350 kbps 5.1 / 48 kHz / 3350 kbps / 24-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 24-bit)
DTS-HD Master Audio Japanese 1622 kbps 2.0 / 48 kHz / 1622 kbps / 24-bit (DTS Core: 2.0 / 48 kHz / 768 kbps / 24-bit)

Episode 3:

DTS-HD Master Audio German 3454 kbps 5.1 / 48 kHz / 3454 kbps / 24-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 24-bit)
DTS-HD Master Audio Japanese 1611 kbps 2.0 / 48 kHz / 1611 kbps / 24-bit (DTS Core: 2.0 / 48 kHz / 768 kbps / 24-bit)

Episode 4:

DTS-HD Master Audio German 3495 kbps 5.1 / 48 kHz / 3495 kbps / 24-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 24-bit)
DTS-HD Master Audio Japanese 1676 kbps 2.0 / 48 kHz / 1676 kbps / 24-bit (DTS Core: 2.0 / 48 kHz / 768 kbps / 24-bit)

Untertitel:

Deutsch, Texteinblendungen

Ländercode:
B

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BDInfo

Weitere Screenshots

Fazit

Bei der ersten Blu-ray war ich mir noch nicht sicher, wie gut mir das Konzept für eine komplette Serie gefallen wird, aber als die Rahmenhandlung einsetzte, wollte ich doch unbedingt wissen, wie es weitergeht. Wenn man etwas ernstere Serien mag, die sich vom Anime-Einerlei absetzen und ein recht ungewöhnliches Setting bieten, dann sollte man hier unbedingt reinschauen. Man bekommt hier eine interessante Auseinandersetzung mit dem Leben nach dem Tod geboten, die philosophische und psychologische Untertöne mit etwas (schwarzem) Humor und interessanten Charakteren vermengt. Auch dank der guten Synchronisation bekommt man hier eine gelungene Veröffentlichung geboten.

Vielen Dank an Universum Anime für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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