Home Chuunibyou Demo Koi ga Shitai! Chuunibyou Demo Koi ga Shitai! – die einfach bessere Art einer Adaption?

Chuunibyou Demo Koi ga Shitai! – die einfach bessere Art einer Adaption?

by TMSIDR

Und hier ist der 2. Teil mit meiner Meinung zum neusten Kyoto Animation-Werk (sehr viel kürzer als der erste^^). Wie man merkt, bin ich sehr begeistert von der Serie, und ich wollte in diesen beiden Artikeln auch eher erklären, warum dies so ist. Ich möchte aber auch einfach mal betonen, dass Kyoto Animation hier vielleicht etwas ganz anderes einfach mal richtig gemacht hat: Sie haben vernünftig adaptiert!

Wie schon erwähnt, hat die Light Novel Macken und manch Studio hätte diese vermutlich ohne große Veränderungen adaptiert (wenn sie nicht eh bei Kyoto Animation selbst bei deren Buch-Label erscheinen würde), aber hier hat man sich wohl Gedanken gemacht, wie man noch so viel mehr machen könnte. Wenn man sich viele Light Novel-Umsetzungen anschaut, dann merkt man, dass die Vorlage immer noch sehr stark durchscheint. Light Novels bieten je nach Länge und Schreibstil oft Inhalt für 3-6 Folgen und dann folgt meistens das nächste Buch. Dadurch bekommt man in Animeform dann immer kleine Arcs geboten, die oftmals recht unzusammenhängend erscheinen. Zudem neigen Light Novels dazu, vieles durch Gespräche auszudrücken, und weniger durch Handlungen, was sich bei einem Anime nicht unbedingt anbietet. Jeder hat schon Adaptionen gesehen, die etwas schwer zu verstehen sind, gehetzt wirken oder die Möglichkeiten der Animation nicht ausnutzen, hier mal ein paar Beispiele:

Sword Art Online

Ich könnte nun gut auf den Podcast verweisen, aber man kann klar sagen, dass es einige Sprünge in der Serie gegeben hat, die man durch etwas bessere Übergänge ausbessern hätte können. Eine Anime-Adaption kann auch einfach einige missverständliche Stellen in einer Light Novel ausbessern. Es ist ja kein Problem den Autor zu fragen, wie man denn etwas verstehen soll, damit der Animezuschauer ein besseres Werk geboten kriegen kann. Schon bei den Haruhi-Anime hat Kyoto Animation z.B. 2 Folgen aus „Lone Island Syndrome“ gemacht, was auch gut funktionierte und dort sogar Kyon’s kleine Schwester hinzufügt, was der Adaption bzw. dem Kanon nicht geschadet hat. Warum hat man z.B. den doch recht kreativen Sword Art Online Arc nicht noch etwas ausgeschmückt. Sachi hätte mindestens 2 Folgen vertragen können und ohne große Längen hätte man bei der komplexen Welt mit Hilfe des Autors auch 22-24 Folgen zusammenbekommen können und wir wissen ja z.B. seit Nisemonogatari oder Hyouka, das man mittlerweile bei der Anzahl der Folgen auch etwas kreativer sein kann.

Toaru Majutsu no Index I / II

Index hat mir teilweise sehr viel Spaß gemacht, aber das war der abhängig vom Arc. Das hin teilweise auch mit den beteiligten Charakteren ab, aber viele Teile der Handlung waren unnötig komplex und es wurde einfach zu viel über die Hintergründe geredet, als das man als Animezuschauer noch leicht mitkommen konnte. Zwar können Kapitel in Light Novels unterschiedliche Längen haben, Anime-Folgen sind aber notgedrungen immer gleich lang und in beiden Staffeln und z.B. auch in den ähnlichen Shana-Serien wird die Handlung oft mittendrin unterbrochen, und in der nächsten Woche war ich dann immer leicht verwirrt, was denn alles die Woche zuvor passiert war – einfach zu viele Informationen in zu kurzer Zeit. Vielleicht bin ich auch einfach zu blöd für diese Serien, aber ich fand das oft unnötig verwirrend.

Auch hier wäre es besser, die Handlung so umzusortieren, dass sie für einen Anime passt, und teilweise mal lieber eine Szene mehr animiert zu zeigen als nur Charaktere beim Reden zuzuhören.

Fate/Zero

Im Prinzip finde ich die Umsetzung schon sehr gelungen, aber ich bin wohl nicht der einzige der sich gewünscht hätte, dass die Kämpfe etwas ausführlicher dargestellt werden. Ich weiß nicht, wie groß die Unterschiede zwischen Light Novel und Anime hier sind, aber ich finde hier wurde viel Potential verschenkt. Man sieht ganz viele Dialogsequenzen, die von Anime weitaus weniger profitieren (vor allem da ufotable diese eh nicht sonderlich dynamisch umgesetzt hat, die Charaktere kamen mir sehr steifer vor als in KyoAni-Werken), und die Actionsequenzen sind dann weniger spektakulär als in Fate/stay night teilweise – wobei Fate/Zero eigentlich ein grösseres Budget gehabt haben sollte.

Chuunibyou macht hier hier einiges einfach besser – es wurde die Light Novel genommen, die Idee und einige Charaktere entnommen und etwas neues geschaffen, das meiner Meinung nach, die Vorlage in den Schatten stellt. Nicht jede Umsetzung sollte so weit gehen, aber wäre es für alle Beteiligten nicht interessanter, wenn man weg gehen würde von mehr oder weniger 1:1 Umsetzungen? Vor allem für internationale Animezuschauer wäre dies weitaus besser, da man oft nur einen Teil der Light Novels umgesetzt bekommt, und dann wird man in der Regel mit einem offenen Ende allein gelassen. Chuunibyou kann im Prinzip eine Fortsetzung bekommen, muss es aber nicht. Einiges aus der 2. Light Novel passt nicht mehr wirklich gut, aber Satone Shichimiya könnte man in ähnlicher Form immer noch unterbringen und sie wäre eine Bereicherung für den Cast. Zudem gelingt es hier auch, dass die neuen Charaktere (die nicht in der Light Novel vorkommen) sinnvolle Rollen spendiert bekommen, sie ihre eigenen Hintergründe bekommen und nicht plötzlich in den Hintergrund verschwinden, wenn die Haupthandlung weitergeht.

Kyoto Animation ist dafür bekannt, vernünftig zu adaptieren, aber ich denke, auch andere Studios sollten mutiger werden und ruhig mal etwas umändern oder mehr ausbauen, wenn man merkt, die Vorlage passt nicht perfekt zu einem Anime, oder es leicht lösbare Probleme im Original gibt. So kommt man vielleicht wieder davon ab, dass viele Anime so wirken, als soll man nur dazu getrieben werden, doch mal einen Blick auf das Original zu werfen, d.h. die Verkaufszahlen von Manga und Büchern zu erhöhen. Auch im internationalen Markt hätte es doch weitaus mehr Sinn, wenn Adaptionen auch für sich alleine stehen können, denn nur die wenigsten Vorlagen können wir überhaupt in verständlicher Form kaufen. Natürlich gibt es schon viele gelungene Adaption, wie z.B. die Monogatari-Anime, aber halt auch vieles, was weniger gut als Anime funktioniert, weil man einfach nur eine Anime-Adaption nach Schema F abgeliefert hat.

 

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11 comments

Bugy 5. Januar 2013 - 20:21

Ist ja nicht so, dass chu2koi eine so komlexe und umfangreiche Novel ist.^^ Mal abgesehen davon, dass die Vorlage selbst, auch von KyoAni ist.

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Tamago 5. Januar 2013 - 23:41

Das Problem ist aber auch, wenn ein Studio dann anfängt und Sachen ändert, schaukelt sich das ganz leicht auf bis zu dem Punkt, wo vom Original nur noch wenig übrig ist.

Das ist zwar ein bisschen älter, aber als Beispiel würde ich hier mal das gute alte Love Hina nennen, wo so weit von der Vorlage abgewichen wurde, dass letzten Endes viele die den Manga mochten nichts mit dem Anime anfangen können und umgekehrt.

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Emu 6. Januar 2013 - 11:29

Und ich frage mich bis heute, wieso damit jemand Probleme hat. Wer will denn bitte 1:1 Umsetzungen sehen? Dann braucht man den Anime doch gar nicht erst produzieren, schließlich können die Leute doch einfach ihre LN oder den Manga lesen. Wobei man natürlich als westlicher Fan oft nur den Anime als verständliche Version hat, gerade bei LN-Umsetzungen. Wenn ich aber von einigen Serien Vergleiche zwischen Manga und Anime sehe, kann ich nur mit dem Kopf schütteln, wenn das teilweise Strich für Strich und Wort für Wort das gleiche ist. Death Note ist so ein Fall, wenn du den Manga gelesen hast, weißt du exakt, was im Anime passieren wird. Daher wüsste ich nicht, wieso ich mit den Anime kaufen sollte, wenn ich den Manga doch im Schrank habe. Manga und Anime sind verschiedene Medien und es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die in stillen Zeichnungen funktionieren aber animiert nicht und umgekehrt.

Wenn man kreativ wird und was am Ausgangsmaterial ändert, könnten ja so schlechte Serien wie „Escaflowne TV“ oder „Read or Die“ dabei rauskommen. Wirklich furchtbar, was da speziell bei Escaflowne verhunzt wurde. Daher lesen wir ja auch alle brav den Manga und schauen nicht die doofe Serie. Auch bei den neuen Evangelion Filmen haben wir doch sicher alle gehoft, dass sie 1:1 das gleiche sind wie die TV-Serie und wie war man enttäuscht, als dann diese Missgeburt, die sich 2.22 nennt erschienen ist und dann rennen die blöden Japaner für 3.0 in Massen ins Kino. Hoffentlich ist Universum so schlau und holt den Film nicht nach Deutschland.
„Haruhi“ hätte man besser auch 1:1 umgesetzt, dann wäre die Serie sicher viel erfolgreicher gewesen. Folgen nicht in der richtigen Reihenfolge ausstrahlen? Teile der Light Novel auslassen und aus späteren Kapiteln Episoden machen? Wer will sowas sehen. Da ist es nur richtig, dass der Anime so gefloppt ist.
Ich könnte damit ewig weiter machen, aber ich denke meine Meinung zum Thema Adaptionen und 1:1 Umsetzungen ist damit klar gemacht.

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Tamago 6. Januar 2013 - 18:22

Ich habe nirgendwo gesagt, dass Änderungen per se schlecht sind.
Sicher gibt es gute Beispiele, aber es gibt eben auch genug schlechte.
Es gibt auch genug die zwar gut sind deren Vorlage aber viel mehr ermöglicht hätten.

Die Kapitel in Haruhi sind im übrigen auch nicht in chronologischer Reihenfolge und von der Umsetzung der 2. Staffel möchte ich hier gar nicht erst anfangen. ^^

Ich würde es auch begrüßen, wenn du mal überdenkst in welchem „Ton“ du hier schreibst.

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TMSIDR 16. Januar 2013 - 22:20

Witzigerweise ist Sigh in animierter Form aber besser als in Light Novel-Form, also neben den weiteren Ergänzungen in Haruhi ein weiteres Beispiel für das Können von KyoAni in dem Sektor. E8 war wohl eher Kadokawa’s Idee.^^;

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TMSIDR 16. Januar 2013 - 22:16

Love Hina wurde zu Zeiten produziert, als der Manga noch nicht so weit war wie der Anime. Xebec hat ähnlichen Mist dann bei Negima gemacht, aber es gibt halt Studios, die so etwas nicht können. Und Xebec hat noch nicht viel gemacht, was ich als gut bezeichnen würde.

Man muss natürlich kompetente Leute an die Drehbücher lassen, irgendwo stecken bestimmt in der Animebranche.

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Stephan 6. Januar 2013 - 03:44

Ich verstehe nicht, wie man sich nur so an den Sidestorys aufhängen kann. Die Alternative wäre gewesen, dass man nach dem Anfang „2 Jahre später“ einblendet und die kleinen Nebenhandlungen dann als OVA-Serie nachreicht.

Die Haupthandlung vom SAO-Arc ist nun einmal recht kurz. Daher macht es eigentlich keinen Sinn die Online-Welt unnötig zu strecken.

Ich sehe „Sword Art Online“ sowieo als eine Serie mit vielen verschiedenen Online-Welten an. Mit Gun Gale Online und Underworld kommt da auch noch was recht Interessantes auf uns zu, wie ich finde. Und auf Mother´s Rosario freue ich mich ebenfalls schon sehr. Wieso sollte man auf 1 Welt solch ein Augemerk legen, die von der LN gesehen haupthandlungstechnisch am kürzesten behandelt wird? Dabei will ich ihr Potenzial gar nicht bestreiten. Ich halte es nur für Unsinn.

Zudem muss der Autor Änderungen absegnen und es ist auch nicht gesagt, dass er die Zeit hat, besonders viel am Anime mitzuarbeiten. Mal davon abgesehen, dass er momentan an der Neuauflage „Progressive“ schreibt und sicherlich auch noch möchte, dass seine Bücher gekauft werden 😉

Für mich macht der Anime sowieso den Eindruck, dass er sich hauptsächlich an die Fans richtet, sonst würde es keinen Sinn machen, die Sidestorys direkt dort einzubauen und man nicht sonderlich viel verändert hat. Alle anderen müssen den Anime ja nicht schauen^^

Übrigens fand ich die erste Hälfte von Chu2 nicht wirklich berauschend. Da bringt es auch nichts, wenn die Umsetzung der LN gut sei. Die Serie hat mir schon gefallen, aber die Höchstwertung verdient sie meiner Ansicht nach nicht.

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TMSIDR 16. Januar 2013 - 22:23

Naja, wenn Tanigawa bei Haruhi aushalf, warum soll der SAO-Autor das nicht können? Ich vermute einfach mal bei SAO hat man sich weniger Mühe gegeben, ein wirklich schlüssiges und durchgehend gelungenes Werk abzuliefern. Wenn man sich die Verkäufe anschaut, haben die Anstrengungen aber wohl gereicht.

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Stephan 17. Januar 2013 - 01:12

Die Light Novel verkauft sich in Japan ja auch spitzenmäßig. Es gibt also genug Fans 😉

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blub 6. Januar 2013 - 04:22

bei der monogatari serie funktioniert das aber auch vor allem wegen des shaft stils *hust*

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TMSIDR 16. Januar 2013 - 22:25

Katanagatari fand ich auch gelungen, und dabei war der Stil ganz anders. Es geht irgendwie dann doch, aber kalr, SHAT und Monogatari ist ein „Dream Team“.

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