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Bleach the Movie: Memories of Nobody (Review, Blu-ray, Deutschland)

by TMSIDR

Der Review war etwas aufwendiger, als ich gehofft habe…näheres kann man bei „Bild“ lesen.

Inhaltsangabe von der Hülle

In der Welt der Toten geschehen eigenartige Dinge. Wie aus dem Nichts erscheint eine unbekannte Dimension, die sich unaufhörlich ausdehnt und das Jenseits in arge Bedrängnis stürzt. In der Welt der Lebenden geht es nicht minder mysteriös zu. Am helllichten Tag erscheinen eigenartige Wesen, Blanks genannt. Ichigo und Rukia werden Zeuge, wie eine unbekannte Shinigami namens Senna diese Blanks verschwinden lässt. Aber was hat das alles zu bedeuten? Da Senna keine Antworten auf Ichigos Fragen hat, müssen er und Rukia sich selbst daran machen, den Ursachen dieser unheimlichen Ereignisse auf den Grund zu gehen. Viel Zeit haben sie allerdings nicht. Nur eine Stunde bleibt ihnen, bevor Jenseits und Diesseits kollidieren und für immer verschwinden werden.

Verpackung (2 von 5)

Die Standardhülle gewinnt zwar keinen Blumentopf, aber das Inlay ist ganz ansehnlich gestaltet, auch wenn die technischen Spezifikationen etwas genauer sein könnten. Der Bonus „Zusammenfassung der ersten Staffel“ scheint allerdings in deutschen Sprachversion zu fehlen. Es gibt keinen passenden Menüpunkt und auf der Blu-ray habe ich nur die französische Version gefunden, also ein klarer Fehler, entweder auf der Hülle oder der Blu-ray. Es gibt übrigens ein Wendecover.

Bild (2,5 von 5)

MPEG-4 AVC Video 17261 kbps 1080i / 25 fps / 16:9 / High Profile 4.1

Ich sage ganz offen, diese Scheibe hat mir einige Nerven gekostet. Bewaffnet mit Chips und Cola machte ich es mir vor dem Fernseher gemütlich und stellte im Fernseher alle Bildverbesserungen und ähnliches ab, um möglichst das Originalbild sehen zu können. Allerdings stellte ich schon in der ersten Szene bei einem Kameraschwenk fest, dass das Bild in regelmäßigen Abständen ruckelte. Auch mehrere Einstellungen in Fernseher und Blu-ray-Player änderten am Ruckeln nichts, also schaute ich mir erst mal den Film an. Dieses Ruckeln stellte man dann auch nur bei Kamerafahrten fest (woanders fällt es einfach nicht auf) und zum Glück gab’s nicht besonders viele. Als ich mir die Daten der Blu-ray auf dem PC anschaute, stellte ich zunächst fest, dass es sich wieder um eine 25p Blu-ray handelt, also wurde das japanische Material aus welchen Gründen auch immer auf die PAL-Variante von 1080i umgerechnet. Das sollte aber nicht gleich ein Ruckeln hervorrufen. Später ließ ich die Scheibe auf einer komplett anderen Fernseher-/BB-Player-Kombination testen und auch dort gab es das regelmäßige Ruckeln. Dann fiel mir ein, dass ich ja einfach mal die Frames einen nach dem anderen durchgehen könnte und so stellte ich fest, dass ungefähr immer das 24. Bild wiederholt wird, d.h. Bild 24 und 25 von den 25 Bildern pro Sekunde ist gleich. Bei einer Kamerafahrt sorgt das natürlich für ein leichtes Stocken einmal in jeder Sekunde. Scheinbar wollte man wegen der Tonspur, die für PAL-Geschwindigkeit aufgenommen wurde, das bestehende 23,97-Bilder-pro-Sekunde-Material auf 25 Bilder hochrechnen und hat das durch Wiederholenvon einem Bild pro Sekunde gemacht – vermute ich mal.

Da dieses Ruckeln doch etwas störend ist, gibt es da auch Punktabzug, auch wenn man den Film trotzdem noch gut gucken kann, aber für mich ist das eigentlich ein Mastering-Fehler. Ansonsten ist die Schärfe des Films überraschend gut, zumindest bei den Charakteren sind die Outlines ziemlich scharf, auch wenn man deutlich sieht, dass Studio Pierrot diese nicht gerade sonderlich detailliert gezeichnet hat. Die Hintergründe sind allerdings etwas unscharf und die Figuren heben sich etwas zu deutlich ab für meinen Geschmack. In ein paar dunklen Szenen kann man auch ein paar Artefakte erkennen, aber meistens sieht das Bild schon ganz gut aus – würde es nicht ruckeln…

Übrigens wurde anscheinen ein englisches Master verwendet, da einige fest eingebrannte Textübersetzungen sichtbar sind.

Ton und Untertitel (4 von 5)

DTS-HD Master Audio English 2216 kbps 5.1 / 48 kHz / 2216 kbps / 16-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)
DTS-HD Master Audio French 2197 kbps 5.1 / 48 kHz / 2197 kbps / 16-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)
DTS-HD Master Audio German 2184 kbps 5.1 / 48 kHz / 2184 kbps / 16-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)
DTS-HD Master Audio Italian 2272 kbps 5.1 / 48 kHz / 2272 kbps / 16-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)
DTS-HD Master Audio Japanese 2175 kbps 5.1 / 48 kHz / 2175 kbps / 16-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)

Ich habe den Film auf japanisch mit deutschen Untertiteln gesehen und nur kurz in den deutschen Dub reingehört und letzterer klang ganz ok. In den Untertiteln werden keine Suffixe verwendet bzw. wird aus dem Nachnamen bei Anreden öfters der Vorname, wobei das bei Bleach auch nicht so wichtig ist, meiner Meinung nach. Das Timing war in Ordnung und das Lied im Abspann wurde auch untertitelt.

Der 5.1-Mix erreicht zwar nicht Evangelion 2.22-Qualitäten, nutzt aber schon vernünftig die hinteren Boxen und dank des tollen Soundtracks kriegen die Ohren schon einiges geboten.

Die Untertitel liegen übrigens in deutscher, französischer, italienischer, englischer, polnischer und niederländischer Fassung vor.

Menü (1,5 von 5)

Hauptmenü

Kapitelmenü

Popup-Menü

Man kann das Menü als zweckmäßig bezeichnen…hübsch sind die Menüpunkte wirklich eher nicht…

Extras (3,5 von 5)

Das wird wohl die erste Blu-ray von Kazé mit Extras sein und auch wenn diese nicht spektakulär sind, fand ich sie doch interessant:

Pre-Production Sketches (00:01:15)

Ein paar Skizzen werden hier von den neuen Charakteren und Orten gezeigt, die für den Film erstellt wurden.

Storyboards (00:13:00)

Von einer Auswahl an Szenen wurden hier die Storyboards abgefilmt.

Interview mit Noriyuki Abe, Masashi Kudo und Ken Hagino (00:10:15)

Hier sprechen einige der Macher des Films darüber, mit welchem Ansatz sie an das Projekt herangegangen sind. Ich fand sehr interessant, dass sie in dem Film andere Aspekte eher in den Vordergrund bringen wollten, die ansonsten in der TV-Serie nicht vorkommen – z.B. etwas mehr Drama. Das merkt man im Endergebnis meiner Meinung nach auch deutlich.

Meine Meinung zum Film (4 von 5)

Eigentlich würde ich von einem Bleach-Film nicht viel erwarten, da die Serie auch so nicht gerade eine großartige Handlung bietet und die Filler-Arcs mich zumindest immer sehr genervt haben, weswegen ich die Serie auch laut MAL bei Folge 195 aufgegeben habe. Aber davor sah ich schon mal diesen Film und ich hatte ihn als ausgesprochen gut in Erinnerung – wogegen fast kein Naruto oder One Piece Film einen besonders bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen konnte. Die meisten Filme zu solchen Shounen-Serien werden ja nicht vom Original-Mangaka geschrieben, sondern von den Schreiberlingen des Anime-Studios. weswegen leider ziemlich klar ist, dass eigentlich nichts Weltbewegendes passieren darf, da ja noch alles zur Manga-Vorlage passen muss. Höchstens das größere Budget kann solchen Filmen helfen, etwas interessantes auf die Leinwand zu zaubern, aber bei Bleach kam bei Memories noch etwas anderes hinzu: Man konnte eine andere Art von Story erzählen. Mein Gedächtnis mag mich trügen, aber so weit ich mich erinnern kann, bietet Bleach nicht gerade viel Charakterentwicklung oder emotionale Szenen, die über Einleitungen und Reaktionen zu Kämpfen hinausgehen. Als ich sie Serie anfing zu schauen, fand ich das Konzept mit den Seelen der Verstorbenen, die noch über Erde wandeln, interessant und erwartete, dass man hier und da vielleicht etwas Drama daraus ziehen könnte, aber die Serie erfüllte dies nicht, sondern reduzierte sich auf verschiedene Fraktionen, die sich einfach in ungezählten Zweikämpfen aufeinanderprallen. Dem Shounen-Genre folgend darf Ichigo Kurosaki dann natürlich noch etwas stärker werden mit der Zeit und die anderen Klischees erfüllen (mittlerweile geht die Serie wohl wieder in eine andere Richtung, hörte ich).

Der 1. Kinofilm dagegen lässt ihn nun auf ein mysteriöses Mädchen treffen, dessen Geschichte doch wieder eher etwas dramatischer ist und zwischenmenschlich darf Ichigo mal ein paar Seiten zeigen, die man in der Serie eher selten zu sehen kriegt. Im Bonusmaterial sagen die Macher sogar, dass sie versucht haben, mal etwas anderes zu machen und es ist ihnen erstaunlich gut gelungen, denn emotional gesehen ist der Film ziemlich erfolgreich. Vor allem fand ich Senna als Charakter sehr sympathisch und sie hebt sich angenehm ab vom Rest der weiblichen Bleach-Charaktere, die ich eigentlich zum größten Teil sehr belanglos fand. Keine schlechte Leistung, finde ich, für einen Filler-Film! Natürlich gibt’s auch einige humorvolle Sequenzen, für die hauptsächlich Rukia und Kon zuständig sein dürfen. Sie fügen sich gut in die Handlung ein und lockern die Geschehnisse vor allem in der ersten Hälfte erfolgreich auf.

Wie nicht anders zu erwarten versucht der Film auch alle wichtigeren Nebencharaktere irgendwie im Film auftauchen zu lassen. Teilweise wirkt es etwas aufgesetzt, da Orihime Inoue, Chad oder Uryū Ishida eigentlich nicht sonderlich viel zur Handlung beitragen, aber die Fans müssen ja bedient werden. Die diversen Captains haben natürlich auch ihren Auftritt und dürfen ordentlich bei den Kämpfen mitmischen und durch einen „Trick“, der sich am Ende auflöst, konnte man die Handlung doch spektakulär und dramatisch machen, ohne eine Auswirkung auf die Rahmenhandlung im Bleach-Universum zu haben.

Optisch ist der Film bedeutend detaillierter inszeniert als die TV-Serie. Viele Szenen spielen an Orten mit vielen Passanten und die Straßen sind bevölkert. Auch wenn die meisten Figuren im Hintergrund nicht animiert sind, sehen diese Szenen doch recht lebhaft aus. Die Actionsequenzen sind flüssig animiert und zeigen das höhere Budget. An einigen Stellen wurde auch etwas CGI eingesetzt, was sich verhältnismäßig gut ins Gesamtbild einfügt. Die Hintergründe sind hübscher als in der Serie, hätten aber ein paar mehr Effekte vertragen können, um etwas lebendiger zu wirken. Leider zeigt auch dieser Film, dass Studio Pierrot es nicht immer schafft, das Charakterdesign immer original abzubilden, so dass die Charaktere manchmal nicht sonderlich gut getroffen sind, aber daran hat man sich wohl irgendwann gewöhnt, wenn man genug Folgen gesehen hat^^;.

Musikalisch sorgt natürlich Shiro Sagisu (Neon Genesis Evangelion) wieder für die musikalische Untermalung und ich weiß nicht, ob er für den Film neue Stücke im Vergleich zur TV-Serie beigesteuert hat, aber der Soundtrack klingt schon sehr gut. Senna wird übrigens von Chiwa Saito gesprochen, die man z.B. auch in Bakemonogatari als Hitagi Senjougahara oder in Puella Magi Madoka Magica als Homura Akemi hören konnte *_*.

Etwas Vorkenntnisse sollte man für den Film übrigens besitzen, da einen die Fülle an Charakteren sonst irgendwann verwirren wird, wobei man wohl auch sonst an der Handlung Gefallen finden könnte, gerade weil die Geschichte rund um Senna gut erzählt wird und man diese auch so verstehen kann. Auch wenn der Film kein Meisterwerk ist und natürlich nicht überall die eintretenen Bleach-Pfade verlassen kann, kann ich ihn jedem empfehlen, der sich für Bleach interessiert, denn für die Fans gibt es die gewohnten Zutaten und die Beimischung von Drama lässt ihn doch aus dem Filler-Movie-Einerlei hervorstechen.

Screenshots (Full HD PNG)

 

Spezifikationen

Ländercode: B
Disc-Type: BD50
BD-Info: hier

Vielen Dank an Kazé für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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