Home Sonstige Anime Frohe…äh, ne…mein Fazit zu Seitokai no Ichizon

Frohe…äh, ne…mein Fazit zu Seitokai no Ichizon

by TMSIDR

Ein richtiges Weihnachtspost habe ich mir erspart, ich habe die Zeit vor dem obligatorischen Besuch bei Eltern mit „Gears of War 2“-Spielen per Co-op mit nem Kumpel genutzt und als ich nach der Fütterung / dem Geschenketransfer zuhause einkehrte, bemerkte ich, dass Static Subs / Eclipse fleissig gewesen waren und die letzte Folge von Seitokai no Ichizon ins Netz gestellt hatten. Eigentlich wollte ich mich ja in einem „Zwischenstand Herbst Animes 2009 Teil 2“ – Post der Serie widmen, aber irgendwie verschob ich den ständig und nun ist die Season fast vorbei…

Naja, Fazits sind eh viel…ab..äh…aufschlussreicher und diese Serie ist eigentlich auch einen längeren Beitrag wert. Ansonsten könnte man der tiefgreifenden Handlung auch nicht gerecht werden…obwohl ich muss zugeben, die habe ich teilweise schon wieder vergessen…und ich irgendwie vergaß ich jetzt in den Satz Ironie reinzubringen, also spreche ich es deutlich aus. Es gab (fast) keine, zumindest behauptet das die Serie von sich selbst^^.

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Die Serie ist ja einer der Serien, die von mehr Leuten konsumiert wurde, wenn ich mir die Bloglandschaft so angeguckt habe, aber trotzdem fasse ich die „Handlung“ noch mal kurz zusammen: Ken Sugisaki tritt der Schülervertretung bei, um aus den 4 weiblichen Mitgliedern einen Harem zu machen. Er gibt das sogar sofort zu und erntet damit allerlei Spott  der Damen, die allesamt auch gängigen Animecharaktertypen entsprechen (von rechts nach links):

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– Kurimu Sakurano ist der Loli-Charakter, der versucht erwachsen zu sein, aber sich trotzdem sehr kindlich verhält

– Minatsu Shiina, eine Tsundere durch und durch

– Mafuyu Shiina, Schwester von Minatsu und videospiel- und BLsüchtig

– Chizuru Akaba. manipulativ, sehr erwachsen und etwas geheinnisvoll

Die täglichen Sitzungen versucht Ken immer so zu hinzubiegen, dass sie sich alle nur über Unsinn unterhalten und Spass haben. Wenn die Mädels weg sind, kümmert er sich dann um die eigentliche Arbeit. Der Großteil der Serie besteht dann aus diesen Sitzungen, wobei aber jedes Love Interest eine eigene Folge erhält, wo sie etwas näher beleuchtet werden und etwas auch ihren festen Charaktergrenzen ausbrechen dürfen, und doch mal etwas romantisches Interesse an Ken zeigen dürfen.

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Ich würde aber sagen, dass rund 80% der Serie aus den Unterhaltungen im „Clubraum“ bestehen, die größtenteils Parodien sind und vom Schwachsinn her Lucky Star alt aussehen lassen. Und dieser Vergleich ist sogar ziemlich angebracht, aber dazu mehr. Die Serie ist dabei aber noch otakuzentrierter, dass heißt, die Anspielungen sprudeln vor allem in der ersten Folge nur so und sogar ganze Plotelemente kann man nur verstehen, wenn man zumindest rudimentäre Kenntnisse von Visual Novels bzw. Dating Simulations hat. Ken versucht ja einen Harem zu generieren und labert dann auch tatsächlich davon, dass er sich nun auf der Route einer der Protagonistinnen befindet, da er gerade ein Flag ausgelöst hat…

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Die Serie schafft es aber sehr aktuelle Serien auch zu zitieren, wie z.B. K-On! und viele Anspielungen sind auch wirklich gelungen, wenn man sie halt versteht und damit ist die Serie eigentlich nur Leuten zu empfehlen, die sich in der Materie der Otakuanimes und am besten auch noch Visual Novels auskennen. Ansonsten gibt es halt auch normalen Humor, aber wenn die ganzen Anspielungen nicht zünden, sitzt man, glaube ich, irgendwann arg verwirrt vorm Fernseher.

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Die Serie basiert übrigens auf Light Novels und ist optisch ganz in Ordnung, fällt aber wirklich nicht allzu positiv im Animeeinerlei auf, naja, von Studio DEEN hätte ich nun auch keine optische Offenbarung erwartet. Da man aber meistens den „Clubraum“ als Hintergrund wählte, was die Animationen wohl etwas preiswerter ausfallen ließ, nutzt man das Budget immerhin ab und zu für hübsche Hintergründe bei Außenaufnahmen. Mehr als Durchschnitt ist das aber alles insgesamt wirklich nicht. Das OP ist immer gleich, aber das Endinglied wechselt mit jeder Folge, und passt ganz gut zum Inhalt, aber nix, was ich unbedingt sonst hören müsste. Die normale Hintergrundmusik fiel mir weder positiv noch negativ auf, irgendwie bildete sich da gar keine Meinung beim Gucken^^.

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Es scheint mir so zu sein, als versucht Kadokawa hier ein neues Franchise zu generieren, so ähnlich wie sei es schon mit Lucky Star gemacht haben. Das Cast besteht dabei aber bei den Hauptcharakteren eher aus Newcomern, die größtenteils zuvor nur in Nebenrollen aufgetaucht sind (erinnert mich an K-On!) und die fast schon otakuanbiedernde Story samt dem Marketingapparat  in Form von NewType-Specials und Videos im Kadokawa-Channel lassen darauf schließen, dass man die Serie gerne etwas mehr pushen möchte als manch andere. Schlimm finde ich den Versuch, Geld zu machen nun wirklich nicht, aber Vergleich zu Lucky Star drängt sich regelrecht auf^^.

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Mich störte allerdings schon einiges bei der Serie. Zum einen sind die Mädels teilweise wirklich zu gemein zu Ken. Als Beispiel fällt mir die Folge ein, in der es so warm ist, dass sie sich in Badesachen umziehen und so im „Clubraum“ rumhängen. Der arme Ken wird aber samt Kleidung im Verlauf der Folge in den Schrank gesteckt (und später dort vergessen), da er sie ja sonst angaffen würde. Wenn ich mir überlege, dass er der einzige ist, der seinen Job in der Schülervertetung überhaupt macht, dann sind die Weibchen doch etwas unfair zu ihm. Außerdem tragen sie ja Badebekleidung, die sie ja sonst auch öffentlich zeigen.Er verhält sich zwar oft wie ein Idiot, aber zeigt oft auch mehr erwachsenes Verhalten als alle anderen. Und sogar wenn er sich korrekt verhält, wird er immer argwöhnisch behandelt. Klar, das ist nur ein Anime und alles konstruiert, aber irgendwie störte mich das schon. Bei Lucky Star z.B. gelang es vor allem zum Ende hin, wirklich „herzerwärmende“ Szenen zu integrieren (Konata’s Mutter nenne ich mal als Stichwort oder als Kagami denkt, das ein Junge Gefühle für sie entwickelt hat). Bei Lucky Star basiert der Großteil des Humors auch darauf, dass Konata irgendwas macht und Kagami sich darüber aufregt. Aber diese Serie schafft es auch zu zeigen, dass Konata und Kagami nichtsdestotrotz sehr gut befreundet sind und sich auch gegenseitig vertrauen. Da kommt sozusagen zwischenmenschliche Wärme rüber^^.

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Auch ist Konata einfach ein interessanter Otakucharakter als Mafuyu bzw. Ken, da Konata zwar gerne die Realität mit den Augen einen extremen Otakus sieht, aber alles immer mit einem Augenzwinkern präsentiert und meiner Ansicht nach sympathischer rüberkommt. Im Moment habe ich Seitokai no Ichizon nur den Eindruck, dass Ken teilweise sich etwas von seinem Archetyp entfernt, der Rest folgt hervorragend den Klischees.

Zum anderen haben die einzelnen Folgen, die die Mädchen einzeln beleuchtet haben, auf mich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen und haben mich teilweise regelrecht verwirrt zurück gelassen (Chizuru Akaba’s Arc z.B.). Ob es nun an der Vorlage lag, oder Studio DEEN einfach versagt hat, kann ich nicht sagen, wobei letzteres bei ihren bisherigen „Leistungen“ schon vorstellbar wäre (Fate/stay night fällt mir da ein). Auch wenn Lucky Star noch weniger Handlung bietet, ergab sich da bei mir ein runderes Gesamtbild.

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Die letzte Folge weist ja schon deutlich darauf hin, dass es vielleicht auch noch eine zweite Staffel geben könnte und da würde es mich wirklich mal interessieren, in welche Richtung die „Geschichte“ gehen soll. Denn es dreht sich alles um den Haremtraum, aber den in einem Anime umzusetzen, ohne dass es zu bescheuert wirkt, kann ich mir nur schlecht vorstellen. Allerdings habe ich auch noch keine Visual Novel mit einem solchen Ende gespielt, und kann mich nur an das Ende des School Days Animes erinnern, als dort der Protagonist (das größte Arschloch, das je Hauptcharakter sein durfte) das versucht hat.

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Positiv kann ich aber noch anmerken, dass die Serie ihre Plotlosigkeit wirklich sehr gut selbst zitiert und auch die passenden Diskussionen in der 12. Folge waren herrlich selbstironisch. Für die Fanservice-Fanatiker werden die Mädels übrigens auch oft gut in Szene gesetzt, es bleibt aber alles in normalen Bahnen.

Ich fand Seitokai no Ichizon ist wirklich eine der unterhaltsamsten Serien dieser Season, aber an neuen Serien war auch nicht viel weltbewegendes dabei. Wenn man viele Serien kennt, hat man alleine schon bei den vielen Anspielungen seinen Spass. Aber meiner Meinung nach, hätte man etwas mehr daraus machen können. Aber als Tsundere-Fan hat Minatsu doch einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen^^.

Deswegen gibt es von mir:

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Und bevor jemand nun fragt, warum ich z.B. Railgun 4,5 von 5 damals gegeben habe, dann argumentiere ich mal, dass Railgun auf mich einen etwas stimmigeren Eindruck macht und sein Potential besser nutzt.

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