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Kämpfer Vol. 1 – Limited Edition (Review, Blu-ray, Deutschland)

by TMSIDR

Mal wieder ein kleiner Review zu einer Serie, die bei mir doch einen etwas durchwachsenen Eindruck hinterlassen hat, aber die Blu-ray-Veröffentlichung hat mich neugierig gemacht.

Fangen wir doch zunächst mit den äußeren Werten an:

Bei Kazé ist man nun scheinbar endgültig im Blu-ray-Zeitalter angekommen, denn die Serie erscheint nicht nur auf der blauen Scheibe, sondern das 1. Volume gibt es auch optional als „Limited Edition“ mit einem Schuber für die 4. Volumes der TV-Serie.

        

Wie bei den anderen mir bekannten Schubern von Kazé ist die Verarbeitung hochwertig und das Design passt sehr gut zu Serie.

Der Zettel hinten (entspricht mehr oder weniger der Rückseite der BD-Hülle) lässt sich entfernen, so dass die Vorder und Rückseite jeweils ein eigenes Motiv bekommen haben. Dei beiden Zeichnungen wurden mit einem Klarlack überzogen, was diese Bereicher der Box dann etwas glänzen lassen, ein sehr schöner Effekt. Wie man unschwer erkennen kann, hat die Box selbst kein FSK-Zeichen.

Die Blu-ray-Hülle selbst entspricht der normalen Fassung, das Design finde ich auch hier gelungen. Das Cover wurde von Vol. 1 der japanischen Fassung übernommen.

Die technischen Angaben sind soweit perfekt, wobei die Erklärung der Handlung etwas frei ist, aber man will den Anime ja verkaufen…^^;

Wenn man es genau nimmt, ist es aber nicht der Anime zum gleichnamigen Manga, sondern er basiert auf der Light Novel. Da Kazé aber „nur“ den Manga hier noch zusätzlich veröffentlicht, wird wohl halt nur dieser erwähnt.

 

Innendrinnen erwarten einen 2 Eye-Catch-Illustrationen aus der Mitte der Folge als Postkarten und ein Produktkatalog.

Hier kann man über das Gebotene wirklich nicht meckern.

Der Inhalt

Natsuru Senō ist ein ein ganz normaler Schüler, doch dann wacht er eines Morgens als Mädchen auf und ein etwas morbides Stofftier, ein Geschenk seines Schwarms, stellt sich ihm als Messenger vor. Zudem eröffnet er ihm, dass er zur „Kämpfer“ ernannt wurde, d.h. er muss sich mit anderen Mädels, die andere Armbänder tragen, …nun ja…kämpfen. Da alle „Kämpfer“ weiblich sind, verwandelt er sich dafür mehr oder weniger automatisch bei Bedarf in sein weibliches Gegenstück, das natürlich sehr attraktiv ist. Zu seinem Team gehört Akane Mishima, die normalerweise eine schüchterne Schülerin ist und in der Schulbibliothek aushilft, aber in der verwandelten Form mit Beleidigungen nur so um sich wirft. Ein Mitglied eines andersfarbigen Teams taucht natürlich schnell auf und damit das ganze nicht zu langweilig wird, verliebt sich Natsuru’s Schwarm in seine weibliche Variante…

Mein erster Gedanke beim Schauen war: Das habe ich irgendwie schon alles gesehen. Die Handlung versucht gar nicht erst Spannung oder Gefahr zu heucheln, sondern dient mehr als Mittel zum Zweck ab und zu, Schulmädchen gegeneinander kämpfen zu lassen und den Großteil der Folgen bisher mit Humor rund um den Geschlechterwechsel zu füllen. Natürlich dürfen die typischen Verwechslungen aus dem Anime-Romantic-Comedy-Genre nicht fehlen und Natsuru reiht sich ein in die endlose Liste an männlichen Hauptcharakteren, die nicht sonderlich viel Durchblick haben und etwas farblos erscheinen. Durch den Geschlechterwechsel wird es aber immerhin etwas interessanter, aber als er in der 3. Folge dann in den weiblichen Teil der Schule kam (die Geschlechter sind an der Schule getrennt) und alle Mädchen plötzlich ihre Yuri-Fantasien spielen lassen beim Anblick von Natsuru’s weiblicher Form, da schrillten bei mir die Klischee-Sirenen. Im Prinzip ist es ja ok, wenn man sich an die gängigen Klischees hält, aber das meiste war einfach zu vorhersehbar und nur eine Interview-Szene fand ich ganz gut inszeniert.

Der Humor ist recht derb und damit auch ziemlich platt und es wird viel mit Missverständnissen gespielt, wobei man, wie gesagt, das alles irgendwo schon zuvor gesehen hat. Ich muss natürlich auch sagen, dass ich schon viele Serien aus dem Genre gesehen habe, und während es immer wieder gelungene Vertreter aus dem Genre gibt, zündeten hier nur wenige Gags bei mir und die Charaktere bleiben einfach sehr farblos.

Gelungen fand ich das Spiel mit den Seiyuus, denn hier wurden viele bekannte Namen verpflichtet und die Charaktere sagen dann selbst mal, dass jemand so klingt wie die Seiyuu. Das fand ich dann doch mal ganz kreativ und überhaupt fährt die Serie hier die großen Geschütze auf, denn Natsuru wird in beiden Geschlechtern z.B. von Marina Inoue gespochen (Yoko in Gurren Lagann, Yozora in Haganai). Darüber hinaus wurden auch andere Rollen passend besetzt mit z.B. Yui Hori (Naru Narusegawa in Love Hina, Tsubasa Hanekawa in Bakemonogatari), Megumi Nakajima (Ranka in Macross Frontier, ), Michiko Nomura (Shizuka Minamoto in Doraemon, Maya in Die Biene Maya) und Yukari Tamura (Rika in Higurashi, Nanoha in Mahou Shoujo Lyrical Nanoha). Die Serie wurde in 2009 produziert und entspricht dem TV-Anime-Durchschnitt aus der Zeit. Vor allem die Hintergründe sind aber sehr unspektakulär und bieten nur selten viele Details. Die Animationen selbst sind flüssig und die Charaktere sind meistens gut getroffen, besondere Aha-Momente fehlen aber. Das Animationsstudio Nomad hat zuvor z.B. Rozen Maiden oder Sola produziert, und gehört eher zu den unbekannteren Studios. Auch die Macher im Hintergrund fallen nicht gerade mit bekannten Produktionen auf. Tatsuya Katou (Needless, Samurai Girls) steuerte die Musik bei, die ich wirklich sehr belanglos fand.

Übrigens dachte ich zunächst, dass die Serie eher in die Richtung Sekirei in Sachen Fanservice ausschlägt,aber bislang hält dieser sich sehr in Grenzen, zumindest sieht die Serie nicht so aus, als hätte man in diesen Episoden irgendwas für die TV-Ausstrahlung zensieren müssen. Wer also viel nackte Haut erwartet, wird wohl enttäuscht sein. Der Humor ist definitiv bislang weitaus schlüpfriger als das, was man sieht. Wer diese Form von Humor mag, der könnte an der Serie Gefallen finden, wobei ich klar sagen muss, dass der japanische Markt dort bessere Vertreter in den letzten Jahren bot, weswegen ich mich frage, warum gerade diese Serie hier erscheint. Ein Infinite Stratos z.B. bietet z.B. auch Fanservice, Humor und Action, und war sehr erfolgreich in Japan und überraschte viele Anime-Fans positiv. Wenn es um eine schlüpfrige Witze bei einer Romantic Comedy geht, dann würde B Gata H Kei wohl mehr bieten (inkl. einer wirklich niedlichen Liebesgeschichte). Auch ein Ore no Imōto ga Konnani Kawaii Wake ga Nai kann man so verkaufen, wenn man eine Romantic Comedy mit derben Beigeschmack haben möchte, die auch sehr beliebt und bekannt ist. Sogar Haganai bietet in vielen Aspekten mehr, auch wenn der Humor wohl zu heftig für den dt. Geschmack ist, aber zumindest ist das eine Serie, die man nicht so schnell vergisst wie ein „Kämpfer“. Zwar ist es ungewöhnlich, dass ich direkt in einem Review auf andere, bessere Vertreter eingehe, aber ich habe mich selten so gefragt, warum man gerade diese Serie hierzulande veröffentlicht.

Ich fand sie wirklich nicht schlecht, nur fällt sie für mich im Anime-Einerlei einfach nicht sonderlich auf. Sie ist eher ein Standard-Anime, der fast alles enthält, was man von einem Klischee-Anime erwartet. Ob ich die Serie wirklich als Trash bezeichnen würde, wie der „Klappentext“ dies tut, ich weiß nicht…es wirkt eher so, als man gar nicht erst versucht, etwas Besonderes zu machen.

Die Technik

Diesmal hat sich Kazé bei der Bitrate nicht zurückgehalten (zumindest für deutsche) Verhältnisse, denn da nur 3 Folgen auf der BD25 sind, sorgen keine Platzprobleme für Einsparungen. Deswegen sehen Verläufe schon etwas besser als bei einigen anderen Veröffentlichungen, allerdings gibt es doch gelegentlich etwas Flächenbildung. Allerdings liegt mir die japanische Veröffentlichung nicht vor, so dass ich nicht sagen kann, was das Master wohl vielleicht hergegeben hätte.

Die Schärfe bietet höchstens die Details von 720p und da die Serie optisch nicht der Überflieger ist, kann sie nicht einen so deutlichen Unterschied zu einer DVD bieten wie z.B. Blue Exorcist oder auch Blood-C. Die Konturen wirken etwas verschwommen, was für eine TV-Serie aus der Zeit aber recht normal ist. Die Farben leuchten und wirkliche Kompressionsartefakte klassischer Art habe ich nicht gefunden.

Beim Ton wurde wieder zu dem klassischen Dolby Digital gegriffen, was zwar eine höhere Bitrate als auf einer Standard-DVD hat, aber trotzdem einer Blu-ray nicht angemessen ist. Ich habe mir die 3 Folgen zunächst auf Japanisch mit deutschen Untertiteln angeschaut und fand das Timing der Untertitel in Ordnung. Allerdings war man hier teilweise nicht konsequent, ob man Suffixe verwendet oder nicht, und wie man mit den japanischen Namen umgeht. Aus einem „Sakura-san“ (Nachname) wird „Kaede“, aber später in der Folge wird ein anderer Charakter plötzlich mit -chan angesprochen. Zumindest bei Untertiteln kann man dann auch gleich die Suffixe samt Namen wie im Japanischen verwenden, auch wenn die Serie nicht gerade viel Wert darauf legt, die Beziehungen der Charaktere groß auszuleuchten…zumindest sollte man sich aber an eine Variante halten, finde ich.

Dann habe ich mir die 3. Folge mit deutscher Synchronisation angeschaut und sie ist recht gut anhörbar. Allerdings wurden im Gegensatz zu der japanischen Fassung für Natsuru zwei verschiedene Sprecher/innen. genommen, um den Geschlechtwechsel besser ausdrücken zu können. Damit ändert sich natürlich auch die Redeweise etwas, obwohl eigentlich noch der gleiche Charakter in dem Körper wohnt. Zumindest finde ich hier die japanische Herangehensweise überzeugender, da Marina Inoue auch noch recht überzeugend einen männlichen Charakter sprechen kann. Die Seiyuu-Witze wurden teilweise in abgewandelter Form übernommen, nur das hier nicht Sprechernamen, sondern Charaktere genannt werden. Dies ist verständlich, denn wohl nur die wenigsten Sprecher gelangen hierzulande so viel Berühmtheit wie die Seiyuus in Japan. Allerdings fiel mir auch auf, dass manch Seiyuu-Witz komplett rausgefallen ist. Schön fand ich aber, dass recht passende Stimmen für die Stofftiere gewählt wurden. Die Wortwahl in der Synchronisation klingt zwar teilweise nicht immer ganz natürlich, aber da die Serie eh nicht gerade ernst genommen werden kann, ist das nicht weiter schlimm. Wenn man Synchronisationen bevorzugt, wird man mit dem Ergebnis wohl ganz zufrieden sein. Da 2 meiner Lieblings-Seiyuus (Marina Inoue und Yui Horie) aber hier zu hören sind, bevorzuge ich klar die Japanische Fassung.

Extras haben leider gar keine den Weg auf die Scheibe gefunden, wobei es in Japan zumindest ein creditless OP/ED gab, und vielleicht auch mehr. Aber ich glaube nicht, dass das Interesse an Bonusmaterial besonders hoch ist, bei dieser Art von Serie.

Das Menü setzt gekonnt grafische Elemente aus den Anime-Designs ein und etwas Animation gibt es auch im Hintergrund. Es lässt sich auch gut bedienen.

Die japanische Spur aktiviert automatisch deutsche Untertitel.

Die Episoden selbst haben auch Kapitelstops, die man aber über das Hauptmenü nicht anwählen kann.

Ich finde es doch ganz praktisch, dass die Credits der Folgen auch hier übersetzt einsehbar sind.

Teschnisch gesehen kann man bis auf die verlustbehafteten Tonspuren mit dieser Veröffentlichung wirklich zufrieden sein, denke ich.

Spezifikationen

Länge: 1:12:30.804
Größe der Folgen: 5.536.051.200, 4.469.342.208, 4.513.234.944
Gesamte Disk: 16.084.909.920
Bild:

Folge 1: MPEG-4 AVC Video 28367 kbps 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1
Folge 2: MPEG-4 AVC Video 22766 kbps 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1
Folge 3: MPEG-4 AVC Video 23013 kbps 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1

Ton:

Dolby Digital Audio Japanese 320 kbps 2.0 / 48 kHz / 320 kbps
Dolby Digital Audio German 320 kbps 2.0 / 48 kHz / 320 kbps

Untertitel:

Deutsch, Deutsch (Schilder)

Ländercode:
A, B, C (A, B getestet mit passenden Player, C vermute ich)

BDInfo  

Fazit

Man merkt dem Review deutlich an, dass ich nicht gerade begeistert von der Serie war, aber ich bin wohl auch nicht die Zielgruppe, wobei Freunde von Fanservice hier vielleicht bislang auch etwas enttäuscht sein könnten. Da sich der Anime nicht ernst nimmt und immerhin durchschnittlich präsentiert wird, können Fans von Comedy, die einen geistig nicht fordert, etwas Action und etwas Romantik hier schon zugreifen. Es hilft allerdings, wenn man noch nicht zu viel aus dem Genre gesehen hat, da man hier einfach zu wenig Neues geboten bekommt. Preislich finde ich sie allerdings nicht gerade günstig für deutsche Verhältnisse, da nur 3 Folgen auf der Scheibe sind. Sehr schön ist es natürlich, dass die Serie auf Blu-ray erscheint, wobei sie aber nicht gerade gut geeignet ist, um die Vorteile des Mediums zu präsentieren. Man sollte sie also nicht unbedingt als Beispiel nehmen, um zu zeigen wie Anime in HD aussieht. ^^;

Laut Kazé könnte die limitierte Fassung bald vergriffen sein, so dass Vol. 1 irgendwann nur noch ohne Schuber erhältlich sein wird.

Vielen Dank an Kazé für das Rezensionsexemplar!

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4 comments

Accelerator 26. November 2012 - 16:02

Schönes Review. Stimme dir in fast jeden Punkt zu, was den Anime betrifft.
Achja noch was zum Soundtrack, in der 12 Folge bekommt man „Freude schöner Götterfunken“/ die 9. Sinfonie von Beethoven zu hören. Das war auch die einzige Stelle/Szene, die mir vom Anime mehr oder weniger positiv in Erinnerung geblieben ist.

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Bugy 26. November 2012 - 21:36

Na also, ich dachte schon, deine Review wird ähnlich vernichtend wie bei Mirai Nikki XD (obwohl es da berechtigt war). Sehr neutrale und gute Review. Ich stimme dir ziemlich überall zu. Die Serie will nur unterhalten, sie versucht erst gar nicht, ansprüche zu stellen, Klischees hin oder her. Ein K-on! will auch nur unterhalten und hat so seine Slice of Life Klischees (und nein, dass soll jetzt kein direkter Vergleich werden^^). Ach ja: Auf FB wartet seit Samstag ne PN auf dich.

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HotaruKiryu 6. Dezember 2012 - 22:12

Mir hat die Serie auch nicht wirklich gefallen … habt halt Sekirei erwartet ^^

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Tsuki 21. Dezember 2012 - 15:33

das menü ist bei der Bluer-ray viel besser als bei der dvd version o–o

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