Am Samstag der AnimagiC gab es ein weiteres Panel zum Free!-Soundtrack und auch hier hatte sich CupcakeStar Notizen gemacht.
Da es sich wirklich nur um Notizen handelt, ist dies auch hier keine wörtliche Mitschrift und Fehler können nicht ausgeschlossen werden.
Wie am Vortag gab es zunächst einen Vortrag von Tatsuya Kato über seine Arbeitsweise beim Komponieren von Free!-Stücken und im Anschluss konnten Fragen gestellt werden.
Ehrengäste des Panels:
Tatsuya Kato (K): Komponist bei allen Free!-Produktionen und u.a. Comet Lucifer, Fate/kaleid liner Prisma Illya, Love Live! Sunshine!!, Disappearance of Nagato Yuki-chan und Mirai Nikki
Shigeru Saito (S): Musikproduzent bei allen Free!-Produktionen und vieler Werke von Kyoto Animation, z.B. Disappearance of Haruhi Suzumiya, Chūnibyō demo Koi ga Shitai!, Nichijō, Lucky Star und Violet Evergarden, aber auch Animes anderer Studios, z.B. Hanasaku Iroha, Canaan und Another.
Die Moderation wurde wieder durch Basti von peppermint anime durchgeführt.
Vortragsteil:
Zu Beginn begrüßten die beiden Gäste das Publikum.
Tatsuya Kato (K): Ich schwimme nur Frei-Stil!
Shigeru Saito (S): Ich war in Deutschland während meiner Flitterwochen! Ich liebe Deutschland und Weißwurst!
[Wie am Tag zuvor startete nach der kurzen Begrüßung die Präsentation und das Programm Logic Pro X war zu sehen.]
(K) Ich zeige euch wie und nach welchem Konzept ich die Musik für Free! komponiert habe am Main-Theme von Eternal Summer „Depature for the future“. Das wurde nicht im Anime verwendet und war damals auch kein Teil der „Bestellung“, aber da ich es wichtig befunden habe, habe ich es trotzdem gemacht.
[Er spielt die einzelne Melodie vor und fügt via Logic Pro X die weiteren Instrumente hinzu.]
Dieses Main Theme/Motiv habe ich auch anderen Stücken außerhalb und innerhalb von Eternal Summer verwendet.
[Eine Szene aus Timeless Medley mit „Our Relationship“ wird gezeigt, in der Nitori sehr traurig war, dass er an der Staffel nicht teilnehmen kann.]
Ich wollte mit der Musik zeigen, dass Nitori wirklich teilnehmen wollte, aber auch seine Teamkameraden und Freunde unterstützt. Zudem wollte ich Sosukes Unterstützung für Nitori zum Ausdruck bringen.
[Eine weitere Szene wird gezeigt, in der Sosuke und Rin sich unterhalten und Flashbacks zu Rins Auf & Abs beim Schwimmen zu sehen sind.]
Aus dem Main Theme und „Our relationship“ entstand hier „Fulfill the promise”. An der Stelle, an der Rin anfängt zu weinen, ist nur das Piano zu hören. Als Momo & Ai dann dazukommen, startet das 2. Stück. Samazaki sind ja eigentlich Iwatobis Rivalen, aber in Free! sind sie auch Hauptcharaktere.
[Als nächstes wird eine Szene aus Dive to the future gezeigt, in der Ikura nicht mehr wusste, was er tun soll und Haru sich daher entschied, nicht „Free“ zu schwimmen.]
Für gewöhnlich nehme ich aktive Stücke bei Schwimmszenen, aber hier habe ich ein ruhiges Lied verwendet, da ich die Gefühle in den Vordergrund stellen wollte. Eine Art stilles Gespräch zwischen Haruka und Ikura. […] Asahi beendet mit seinem Ruf das Lied.
Main Theme für Dive to the future ist “Never seen landscapes”. In diesem Stück werden viele Melodien verwendet, z.B. auch „ever blue“ und der Freestyle (das Kraulen) als Motiv.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr beim Schauen von Free! auf die Musik achtet. Ich habe bereits 400 Stücke für das Franchise komponiert. Bitte unterstützt die Serie auch weiterhin!
Q&A
(F1) Fließen auch mal die eigenen Gefühle mit in die Lieder? Werden dadurch manche Szenen bewegender?
(K) In meinen Stücken ist mein momentaner seelischer Zustand und meine Erfahrung zu finden, daher wäre es für mich wohl auch nicht möglich, Stücke, die ich vor 6 Jahren für die 1. Staffel komponiert habe, heute genauso zu komponieren.
(F2) Können Sie eigentlich Free-Style schwimmen?
(K) Nein.
(F3) Wie sind Sie zur Anime Musik gekommen?
(K) Wenn ich das nun ausführlich erzählen würde, würde das wohl lange dauern, aber grob gesagt, war es für mich einfach logisch, Musik zu machen. Mein Vater hat in der PR einer Musikfirma gearbeitet, daher habe ich sehr früh sehr viele Künstler kennengelernt, wie David Bowie und die Pet Shop Boys. Daher hatte ich schon immer etwas mit Musik zu tun. Später studierte ich Musik und wurde Komponist. Auch liebe ich schon immer Anime, wie z.B. Dragenball oder Slam Dunk und daher bin ich sehr glücklich, nun Musik für Animes zu komponieren.
(F4) Wie ist es dazu gekommen, dass die Seiyus eine Band „Style Five“ gegründet haben?
(S) Die erste Regisseurin [Hiroko Utsumi] wünschte sich das so. Sie hatte direkt darum gebeten, dass die Seiyus das Ending singen.
Hatten Sie Einfluss auf die Musik von Style Five?
(K) Meine Arbeit und Style Five sind zwei unterschiedliche Projekte, daher habe ich keinen Einfluss auf die Band. Trotzdem habe ich später den Song komponieren, den sie zu acht gesungen haben. „Ever blue“ war wirklich passend oder?
(F5) Sie sind ja letztes Jahr als Dirigent im Tokyo Dome aufgetreten: Hat es Spaß gemacht und wie hat es sich für Sie angefühlt vor so einem großen Publikum aufzutreten?
(K) Vor 60.000 Zuschauern zu dirigieren war ein Erlebnis. Ich habe sehr, sehr viel dafür geübt!
(F6) Wer ist Ihr Lieblingscharakter? Komponieren Sie immer anhand eines Charakters?
(K) Ich liebe eigentlich alle, aber gestern nannte ich Nitori, aber ich mag auch Asahi sehr gerne, weil er so fröhlich ist. Das Besondere bei der Musik für Free! ist, dass ich, wenn ich ein Stück komponieren, immer einen Charakter dabei im Hinterkopf habe, auch bei Alltagsstücken. Diese Emotionen sind das besondere an Free!.
(F7) Was ist Ihrer Meinung nach das wichtigste Instrument für einen Musiker fürs Rhythmusgefühl?
(K) Bei der Komposition gibt es viele Möglichkeiten, aber jedes Instrument hat seine eigenen Vorteile. Beim Komponieren sollte man sich an das wenden, mit dem man sich am besten ausdrücken kann. Ich summe meine Melodien immer zuerst. Meine Stimme und mein iPhone sind daher das wichtigste Instrument für mich. Jetzt wisst ihr, wie auch ihr Musik machen könnt!
Damit endet das Q&A auch schon wieder. Es folgte wieder eine Lotterie genauso wie am Vortag. Wie immer gingen wir hierbei leer aus. So viel Glück haben wir dann doch nicht! 😉
Am Ende zeigte sich Tatsuya Kato noch sehr fannah und Besucher konnten sich mit ihm fotografieren lassen. Das Panel war wie das vom Vortag sehr interessant, da er die Erstellung seiner Musik sehr anschaulich erklärte. Das Anspielen vieler Stücke „live“ macht das Panel auch viel lebendiger. Zudem hatte er sichtlich Freude daran, etwas über seine Arbeit zu erzählen und in den Kontakt mit Fans zu kommen. Auf Twitter schrieb er übrigens auch über die Panels bzw. die AnimagiC.
Ich hoffe, auch in Zukunft werden wieder Komponisten eingeladen!