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AnimagiC 2019: Erlebnisbericht

by TMSIDR

Ja, richtig gelesen: 2019! Eigentlich entstand der Großteil des Artikels recht nahe nach dem Ende der AnimagiC 2019, aber durch allerlei Wirbel durch Arbeit und Urlaub im letzten Jahr wollte er sich irgendwie nicht zu Ende schreiben lassen. Zudem war mein Ziel, die Panelberichte zeitnah beieinander zu veröffentlichen und das zog sich dann auch noch. Irgendwann hinterfragt man den Sinn, den Artikel überhaupt noch zu veröffentlichen und schließlich verdrängt man das Thema auch etwas. Es blieb einfach etwas wenig Zeit für das Blog übrig, aber ich wollte die Arbeit daran trotzdem wieder aufnehmen, trotz der langen Stille. Dann kam aber ein beruflicher Abteilungswechsel bei mir und Covid 19 in der Welt dazu und schon war noch weniger Zeit da. Irgendwann kam dann aber die Idee, dass man die alten Artikel ja einfach zu der Zeit veröffentlichen könnte, zu der die AnimagiC 2020 eigentlich stattgefunden hätte…so als nette Erinnerung an Zeiten mit Conventions und Co. und nun sind wir zu diesem Zeitpunkt angekommen. ^^

Übrigens bitte nicht wundern, dass es hier so wenige bis keine Fotos von Programmpunkten gibt, denn in den AnimagiC-Regeln wird darauf hingewiesen, dass man keine Aufnahmen von Programmpunkten ins Netz stellen darf. Bei Konzerten finde ich das ja durchaus verständlich, aber nun gibt’s hier auch keine Fotos von der Eröffnung und Abschlussveranstaltung von mir. Leider vergaß ich dann von den Ständen usw. Fotos zu machen…aber nun gut, war ja auch nur rein privat ohne Pressekarte da.

CupcakeStar und ich hatten dieses Mal ein Zimmer im Dorint direkt neben dem Congress Center Rosengarten reserviert, so dass wir es wirklich nicht weit zur Convention hatten. Zunächst musste natürlich das Bändchen abgeholt werden, was dank der guten Organisation des Ablaufs in wenigen Minuten erledigt war.

Natürlich hatten sich schon lange vor dem Beginn des Einlasses wieder lange Schlangen gebildet und das Warten in der Sonne war wieder etwas nervig, wobei die Temperaturen deutlich niedriger als im vorherigen Jahr waren, wenn ich mich recht erinnere. Dieses Mal durfte man immerhin offiziell eine 0,5l PET-Flasche mit in das Gebäude nehmen, so dass man seine Trinkgefäße nicht noch extra vor dem Betreten der Halle entsorgen muss. Zudem wurde bei in der Halle gekauften Flaschen Pfandmarken ausgegeben, so dass man diese auch mal kurz mit nach draußen nehmen und sie wieder in das Gebäude zurückbekommen konnte. Das System an sich ist zumindest halbwegs brauchbar, wobei ich das insgesamt immer noch so unnötig finde, dass ich das Catering im Gebäude versuche nicht zu verwenden und eher draußen was zu essen. Die eine Brezel, die ich von dort aß, war eh schon ziemlich trocken und den Preis nicht wert.

Leider stellte ich am Samstagmorgen beim Betreten der Halle fest, dass das Sicherungspersonal den Begriff PET anders auslegt als ich, denn ich nahm extra von zuhause eine 0,5l Sodastream-Flasche mit, weil ich die angenehmer zum Trinken und Nachfüllen finde. Auf der Flasche stand sogar PET drauf, aber eine Sicherheitsfrau meinte, das wäre ja Hartplastik und dürfte nicht rein. (CupcakeStar kam kurz vorher mit der gleichen Flasche rein…) Die Regel kann ich zwar nicht in der Liste finden und ich weiß jetzt nicht, welche Verletzungsgefahr durch so eine Flasche ausgeht, wenn man z.B. deutlich schwereres und stabileres Kameraequipment reinnehmen darf, aber Sicherheitsregeln sind ja selten wirklich logisch. Die Flasche durfte ich dann an der Tür abstellen. Später am Tag konnte ich sie dann mitnehmen, aber da der Eingang dann nicht zum Verlassen des Gebäudes benutzt werden durfte, meinte ein Sicherheitsmann, ich solle nun mit der Flasche vorne raus…natürlich durch die Halle selbst…nun gut…

Aber genug zur Sicherheit und der Getränkeregelung, denn am Freitag bewegte ich mich dann erstmal schnell zum Altraverse-Stand, denn ich wollte gerne ein unterschriebenes Shikishi vom Goblin Slayer Autoren (Kumo Kagyu) und dem Mangaka der Adaption (Kousuke Kurose) bekommen, die Altraverse eingeladen hatte. Dafür musste man einen Manga oder eine Light Novel von Goblin Slayer dabei haben und gegen Johannes bei einem simplen Würfelspiel gewinnen. Das gelang mir dann zwar, aber ich stand so lange in der Schlange, dass mich nicht gleich zur Schlange zum Signieren des leeren Shikishis bewegen konnte, sondern fix zum peppermint anime Stand rüberlief, um mich bei Tatsuya Kato (Komponist u.a. bei Free!) anzustellen.

Kaum hatte ich das Autogramm ergattert, lief ich dann wieder zum Altraverse-Stand, um als allerletzter mir mein zuvor gewonnenes Shikishi unterschreiben zu lassen. Die Signierstunde wäre eigentlich noch eine ganze Weile gegangen, aber ich wurde schon gewarnt, dass sie nach dem „Abarbeiten“ der Schlange beendet werden würde.

CupcakeStar holte sich währenddessen eine Unterschrift auf Ihre frisch gekaufte Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai – Box (Niwa hatte sie ihr kurz zuvor beim peppermint Stand gekauft). Kazuya Kita (Animation Producer), Regisseur Soichi Masui und die Aniplex-Produzentin Shuko Yokoyama waren von peppermint eingeladen worden.

Eigentlich wollte ich dann noch fix zur Signierstunde von True und Aira Yuki (Sängerinnen des OP/Insert Songs von Violet Evergarden), aber der Andrang war dort wohl schon zu hoch, so dass man weggeschickt wurde. Vielleicht hätte man durch Warten noch Erfolg haben können, aber es stand ja als nächstes schon das Panel vom Free!-Komponisten Tatsuya Kato und vom Musikproduzenten Shigeru Saito auf dem Programm. Letzterer hat übrigens bei vielen anderen Kyoto Animation Serien auch die Musik produziert (u.a. Haruhi, Chūnibyō demo Koi ga Shitai!, Hyouka), so dass ich diesen Produzenten sehr interessant fand. Mehr zu diesem und dem anderen Panel mit diesen Gästen plane ich, in einen einzelnen Artikel zu packen.

Im Anschluss folgte dann die große Eröffnungsfeier, die mit einer sehr berührenden Rede des Animania-Chefredakteurs Thomas Webler zum Brandanschlag auf Kyoto Animation begann. Da ursprünglich Gäste aus dem Studio eingeladen waren, war dies inklusive einer Schweigeminute natürlich sehr angebracht in dieser Situation. Auch wurde erwähnt, dass Kondolenzkarten ausgefüllt werden können, die dann nach Japan gebracht werden. Es wurde aber auch betont, dass Kyoto Animation sich gewünscht hatte, dass die Weltpremiere von Violet Evergarden Gaiden: Eien to Jidō Shuki Ningyō trotzdem stattfinden solle und dass ansonsten die Besucher einfach eine schöne, unbeschwerte Con haben sollen.

Danach übernahm dann wie in den Vorjahren wieder Yuta Maruyama die Moderation, der dann wieder mit viel guter Laune, Humor und Running Gags das Publikum im Mozartsaal begeistern konnte. Bei keiner anderen mir bekannten Convention ist der Saal bei einer Eröffnung so voll und die Besucher so lebhaft dabei.

© AnimaniA-Magazin/K.Bähler

Traditionell werden im Rahmen der Eröffnung auch die Gewinner der Animania Awards verkündet, über die zuvor online abgestimmt werden konnte:

Beste J-Music: DIR EN GREY – The Insulated World (Gan-Shin Records)
Bester J-Movie: Usagi Drop – The Movie (AniMoon Publishing)
Bestes J-Game Handheld: Pokémon: Let’s Go, Pikachu! (Nintendo)
Bestes J-Game Konsole: Sword Art Online: Fatal Bullet (BANDAI NAMCO Entertainment)
Bester Manga National: Whispering Blue von CHASM (Egmont Manga)
Bester Manga International: Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt von Fuse & Taiki Kawakami & Mitz Vah (Kodansha / altraverse)
Beste Online-Anime-Serie: That Time I Got Reincarnated as a Slime (8 bit / CRUNCHYROLL)
Beste OVA: Danmachi: Is It Wrong to Try to Pick Up Girls in a Dungeon (J.C. Staff / Anime House)
Bester Movie: Your Name. – Gestern, heute und für immer (CoMix Wave Films / Universum Anime)
Beste Regie: Makoto Shinkai für Your Name. – Gestern, heute und für immer (CoMix Wave Films / Universum Anime)
Bestes Charakterdesign: Masashi Ando & Masayoshi Tanaka für Your Name. – Gestern, heute und für immer (CoMix Wave Films / Universum Anime)
Bestes Animationsstudio: CoMix Wave Films für Your Name. – Gestern, heute und für immer (CoMix Wave Films / Universum Anime)
Beste TV-Serie: Violet Evergarden (Kyoto Animation / Universum Anime)

Natürlich kann man sich wieder etwas über manch Gewinner wundern, aber im Animebereich kann ich mit den Gewinnern ganz gut leben. 😉

© AnimaniA-Magazin/K.Bähler

Besonders überflüssig finde ich immer noch, dass man über ein „Bestes Animationsstudio“ abstimmen kann, aber dann nur ein Anime genannt wird. Mit großer Wahrscheinlichkeit gewinnt dann hier natürlich das beliebteste Werk und wenn man schon ein Studio nennt, dann sollte man gleich mehrere Werke des Jahres von diesem nennen, damit es zumindest eine Trennung von den anderen Rubriken gibt. Bei „Regisseur“ gewinnt wohl meistens auch einfach der beliebteste Anime des Jahres, und wohl nur ein Bruchteil der Besucher macht sich Gedanken darüber, welchen Einfluss der Regisseur überhaupt auf die Produktion hat. Über den Sinn der OVA-Rubrik kann man auch mittlerweile streiten, da die Definition davon über die Jahre ziemlich verwässert ist, denke ich. Ansonsten finde ich die Preisverleihung aber immer ganz gelungen und dieses Jahr wurde sichtlich versucht, sie noch straffer zu machen.

Natürlich wurden während der Eröffnung u.a. auch die japanischen Ehrengäste auf die Bühne geholt

  • Saga of Tanya the Evil: Shuji Katayama – Komponist; Takuya Tsunoki – Produzent; Yutaka Uemura – Regisseur
  • Overlord: Yukie Sugawara – Storylinerin von Overlord; so-bin – Illustrator der Overlord-Novels & Charakterdesigner; Kugane Maruyama – Autor der Novel
  • Bungo Stray Dogs: Mari Suzuki – Produzentin; Nobuhiro Arai – Charakterdesigner und leitender Animationsregisseur
  • Yunas Geisterhaus: Tadahiro Miura – Manga-ka
  • SHIN CHAN – Die neuen Folgen: Yuji Muto – Regisseur
  • The Promised Neverland: Mamoru Kanbe – Regisseur; Kenta Suzuki – Produzent
  • Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai: Kazuya Kita – Animation Producer; Soichi Masui – Regisseur; Shuko Yokoyama – Produzentin
  • Goblin Slayer: Takaharu Ozaki – Regisseur; Kumo Kagyu – Autor; Kousuke Kurose – Manga-ka; Tsunaki Yoshikawa – Animationsproduzent
  • Violet Evergarden: Yui Ishikawa – Stimme von Violet Evergarden; Shigeru Saito – Musikproduzent
  • Free! -Dive to the Future-: Tatsuya Kato – Komponist; Shigeru Saito – Musikproduzent

Auch die „Music Acts“ durften sich jeweils kurz vorstellen:

  • Mika Kobayashi – Japanische Sängerin und Songwriterin
  • KAMUI – Die große Samurai-Sword-Art-Show
  • Sanketsu-girl Sayuri – Anisongs aus der 2,5. Dimension
  • Aira Yuki – Violet Evergarden-Konzert
  • TRUE – Violet Evergarden-Konzert
  • Konomi Suzuki – Anisong-Star mit Liveband
  • Anly – Anisongs und J-Music im Loop

Wirklich schön finde ich bei der Eröffungs- und Endveranstaltung der AnimagiC, dass die musikalischen Gäste teilweise auch zwischendurch ein Lied singen, was zum einen natürlich eine schöne Vorstellung und „Werbung“ für Ihre Konzerte ist, auf der anderen Seite aber auch den Ablauf sehr schön auflockert.

Die rund 75 Minuten dieses Programmpunktes vergingen wie im Fluge und danach ging es gleich für uns mit dem Freitagskonzert von Konomi Suzuki (No Game No Life OP, Re:Zero OP1) weiter. Zum mittlerweile dritten Mal in Folge wurde sie eingeladen und wird damit vielleicht zum neuen Dauergast nach ZWEI, die dieses Mal zum ersten Mal nach gefühlt einer Ewigkeit nicht auf der AnimagiC waren. Zum Glück mag ich die Musik von Konomin aber sehr viel lieber und ich besuche jedes Jahr gerne ihre Konzerte. Von Jahr zu Jahr wirkt sie noch etwas erfahrener auf der Bühne und kommuniziert trotz Sprachbarriere sehr gekonnt mit dem Publikum.

Eigentlich wollten wir eher zu ihrem Samstagskonzert, aber wir wollten unbedingt wissen, was denn der Überraschungs-Anime Movie sein sollte und deswegen entschlossen wir uns den Free! Road to the World dann am Samstag zu schauen, das Konomin-Konzert am Freitag zu besuchen, damit wir vorsichtshalber bei einem interessanten Film auch gleich im Saal sind. Leider lohnte es sich für uns gar nicht, denn Dragonball Super: Broly wurde gezeigt. Meiner Meinung nach sollte man als Überraschungsfilm nun wirklich keine Franchise-Filme zeigen, denn wenn man mit dem Franchise nichts anfangen kann, ist man natürlich komplett enttäuscht. Auf der anderen Seite sind vielleicht andere, die den Film sehen wollten, gar nicht da, da sie nicht mit ihm gerechnet haben. Bei Nicht-Franchise-Filmen braucht man keine Vorkenntnisse und ist auch motivierter einem unbekannten Titel eine Chance zu geben. Es war für den überraschend anwesenden Produzenten Norihiro Hayashida auf der Bühne bestimmt etwas befremdlich, wie viele Leute den Raum nach Ankündigung des Titels verlassen haben. Der Film lief zudem auch schon hier im Kino und hätte damit wie andere Filme auch ganz normal im Programm gezeigt werden können (wie dies z.B. bei Maquia, Heaven’s Feel II auch der Fall war).

So hatten wir zumindest genug Zeit, um vor dem Schlafen noch essen zu gehen. 😉

Am Samstagmorgen bewegte ich mich dann schon um kurz nach 9 in die Schlange vor dem Einlass, um möglichst gute Plätze für die Weltpremiere von Violet Evergarden – Eternity and the Auto Memory Doll zu ergattern. Das klappte auch ganz gut und dem Programmpunkt und dem dazugehörigen Panel wird noch ein eigener Artikel gewidmet werden. Zum Konzert von TRUE & Aira Yuki, welches im Anschluss des Panels stattfand, kann ich nur sagen, dass es natürlich toll ist, die Songs aus der Serie der beiden Interpreten live zu hören, aber ich fand es vor allem bei TRUE schade, dass sie keine Lieder anderer Animes vielleicht in einem einzelnen Konzert gesungen hatte.

Danach ging es direkt zur Signierstunde von Yui Ishikawa, für die eine festgelegte Nummer an Autogrammen festgelegt war, die leider schon zuvor in der Schlange abgezählt wurde. Uns wurde gesagt, wenn man trotzdem warten wolle, könne man dies tun, aber es wäre wohl eher unwahrscheinlich, dass es mehr als zuvor festgelegt geben würde. Unsere Geduld zahlte sich aber aus, denn wir bekamen noch unsere Unterschriften. ^_^

Dann bewegte ich mich zum „Goblin Slayer Mega-Panel (Manga & Anime), Screening Ep. 1 (dt., 30 Min.), Q&A (45 Min.) & Lottery (15 Min.) mit Kumo Kagyu, Kousuke Kurose, Takaharu Ozaki und Tsunaki Yoshikawa„. Hier war es zunächst komisch, dass nicht wie angekündigt war, die erste Folge gezeigt wurde, sondern die aktuell letzte der Serie…falls also jemand noch nichts von der Serie gesehen hatte, sah er nun gleich das Ende. Es passiert tatsächlich gar nicht mal so selten, dass Leute sich nur für das Screening der Folge in das Panel setzen und danach rausgehen. Ob nun aber hier jemand wirklich gespoilert wurde, kann ich nicht sagen. Ein größeres Thema des Panels war der hohe Gewaltgrad, wobei man einfach zugab, dass man sich an Berserk orientierte. Das heißt, was dort ging, wollte man auch in Goblin Slayer zeigen können. Witzig fand ich wie der Autor der Light Novel mehrmals erwähnte, dass er gar nicht so viel damit zu tun hat, dass es Mangas oder Animes zu seinem Werk gibt. Es scheint so als wird er eher erst spät darüber informiert, nahm das Ganze aber mit viel Humor. Etwas schade war, dass es zu einigen Verzögerungen kam, da technische Probleme beim Abspielen eines frischen Trailers zu Goblin’s Crown auftraten. Dieser war zuvor nicht außerhalb der Convention gezeigt worden, aber ich musste leider das Panel verlassen, bevor dieser dann letztendlich präsentiert wurde. Es könnte sich vielleicht um dieses PV gehandelt haben.

Der Grund für die verfrühte Flucht war, dass es im Nachbarraum mit dem 2. Free! Q&A-Panel mit Shigeru Saito und Tatsuya Kato weiterging, über das ich einem anderen Artikel etwas schreiben werde.

Im Anschluss besuchten wir dann das Sayuri-Konzert im Musensaal, was uns gut gefiel. Danach folgte dann am gleichen Ort das 2. Screening der Con von Free! Road to the World, dem Zusammenfassungsfilm zur dritten Staffel von Free! (Dive to the Future). Der Film startete erst Anfang Juli in Japan, so dass es wirklich toll war, dass der Film einfach so schon auf einer Convention gezeigt wurde. Allerdings fand ich die beiden Timeless Medley – Filme deutlich runder und gerade die Szenen rund um den Abspann wirkten sehr seltsam eingebaut. Natürlich gab es auch einige neue Szenen, die eher humorvollerer Natur waren und mir durchweg gut gefielen. Wegen dem neuen Material sollten Fans den Film auch ruhig mal schauen, wobei er wie die meisten Compilation-Filme eher optional ist und auch nur einen Teil der Handlung der Staffel wiedergibt.

Danach blieb dann nur noch Zeit für Essen und Schlaf, denn am nächsten Morgen wollte man ja wieder pünktlich in der Schlange stehen.

Der Sonntag startete dann wieder mit dem Violet Evergarden-Block, wobei wir aber während des Konzerts von TRUE & Aira Yuki schon raus mussten, um rechtzeitig beim Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai Q&A-Panel mit Soichi Masui, Kazuya Kita und Shuko Yokoyama“ zu sein. Hier kam u.a. Bunny Girl auf dem Key Visual zur Sprache, was vielleicht Leute herbeilocken könnte, die dann gar nicht so viel Fanservice bekommen, wie sie vielleicht erwartet hätten. Die Macher betonten dann, dass sie sich dieser „Gefahr“ bewusst gewesen waren, sie aber glaubten, der Inhalt würde diese Zuschauer schon überzeugen. Auch erwähnten Sie, dass der Kinofilm sehr wichtig wäre, da nur dieser die Handlung der TV-Serie wirklich abschließen würde. Interessant fand ich, dass die Ehrengäste hier Fragen, die sie mochten, mit Postern belohnten.

Danach folgte nur noch das Große Finale, wobei wir das vorher stattfindende Konzert von Konomi Suzuki auch noch fast komplett sehen konnten. Ich freue mich hier sehr, dass sie hier auch u.a. „Days of Dash“ spielte, was als erstes Ending von Sakurasou no Pet na Kanojo verwendet wurde.

Die Endveranstaltung war dann wieder ein sehr schöner Abschluss eines tollen Wochenendes. Yuta Maruyama moderierte wieder und es ist wohl u.a. sein Verdienst, dass die Ehrengäste hier wirklich sehr überschwänglich gefeiert werden. Auch als Besucher geht man so immer mit einem gutem Gemeinschaftsgefühl nach Hause.

Nun schon zum dritten Mal öffnete die AnimagiC ihre Pforten im Congress Center Rosengarten und wirklich vermissen tut man die alte Locations in Bonn und Koblenz nicht. Sowohl durch den schönen Park vor der Halle als auch das moderne Gebäude selbst, hier bekommt man eine sehr schöne Umgebung für eine Convention geboten. Die Akustik bei den Konzerten ist gut und die Räumlichkeiten eignen sich gut für Panels. Natürlich gibt es den Wermutstropfen mit den Getränkeflaschen, aber das ist auch wirklich das einzig große Problem an diesem Veranstaltungsort.

Man konnte deutlich merken, dass man versucht hat, die Signierstunden etwas besser für Ehrengäste und Besucher zu machen. Es gab weniger an den Ständen der Publisher und wenn es welche gab, wurde meistens versucht, die Schlangen halbwegs zu organisieren. Auch wenn ich bei meiner Auswahl an Ehrengästen davon nicht betroffen war, fand ich recht gut, dass z.B. bei den Signierstunden zu Bungo Stray Dogs oder von Tadahiro Miura im Vorfeld schon verlost wurde, bzw. man sich als Fan per „Bewerbung“ zu erkennen geben musste, um sich dann auf der Convention sein Autogramm holen zu können. Bei Altraverse musste man dagegen einen Manga oder die Light Novel vorzeigen und bei einem kleinen Spiel gewinnen, um Zugang zu den Autogrammstunden ihrer Ehrengäste zu bekommen. Auch Animoon verfolgte ein ähnliches Konzept, wobei man sich hier auch im Vorfeld schon bewerben konnte. Etwas verwirrend und enttäuschend fand ich es aber, dass Shigeru Saito zwar bei im Programmplan bei einigen Yui Ichikawa – Signierstunden dabei stand, aber dort scheinbar gar nicht signiert hat. Vielleicht ist der Fehler ja durch die Absage der Kyoto Animation – Gäste entstanden, für die er ja im Prinzip spontan einsprang.

Es gab natürlich auch wieder viele Signierstunden, bei denen man „einfach“ nur möglichst früh in einer Schlange stehen musste, aber dieses Jahr wurde die Schlange öfter früher geschlossen, wobei wie vorher schon erwähnt wurde, es sich auch auszahlte trotzdem zu warten, denn oftmals bekam man dann auch sein Autogramm. Das hing dann wohl meistens damit zusammen, dass nach der festgelegten Menge an Personen noch genügend Zeit übrig war, um noch mehr Autogrammwünsche zu erfüllen. Auf der einen Seite ist das natürlich sehr schön, auf der anderen Seite aber auch ärgerlich für die Leute, die weggeschickt wurden. Hier sollte man vielleicht nächstes Jahr die Menge höher setzen, damit initial mehr Leute in der offiziellen Schlange stehen können. Dagegen macht es dann vielleicht Sinn, nach dieser Menge dann auch wirklich konsequent die Schlange zu schließen.

Sonstige Einkäufe von der AnimagiC

Generell würde ich bei jeder Signierstunde prüfen lassen, ob die Person sich als „Fan“ mit passendem Merchandise, DVD, Blu-ray etc. „ausweisen“ kann, denn bei manch Signierstunde ist es immer noch nötig mehr als eine Stunde vorher da zu sein, was nur dazu führt, dass die Besucher weniger andere Programmpunkte wahrnehmen können. Teilweise wird dann auch der Besuch von Konzerten oder Panels des selben Ehrengastes, von dem man eine Unterschrift möchte, unmöglich, was doch in niemandes Interesse sein kann. Manchmal erinnere mich noch gerne an die Zeiten zurück, als Panels und Signierstunden teilweise kombiniert waren, so konnte zumindest eine Kollision von Signierstunden und Q&As verhindert werden. Zudem würden dann einige Panels vielleicht auch wieder etwas besser besucht werden. 😉

Eine perfekte Lösung wird es für den Andrang bei Signierstunden wohl nie geben und im Ausland finde ich Lösungen mit reinen Verlosungen oder VIP-Karten auch nicht wirklich überzeugend, aber ich hoffe, die Publisher und die AnimagiC arbeiten weiter an der Problematik. Auf der Connichi hat man die Schlangen erst 30 Minuten vorher überhaupt eröffnet, aber ich bin mir nicht sicher, ob diese Taktik bei dem größeren Andrang auf der AnimagiC in Signierstunden überhaupt funktionieren kann. Zudem ist es auch schwierig durchzusetzen, dass Leuten nicht trotzdem in dem Bereich dann warten.

(Wenn man nichts zum Signieren hatte, gab es übrigens hübsche Drucke in Shikishi-Form)

Natürlich gab es neben Signierstunden und Panels mit den Ehrengästen auch noch diverse andere Programmpunkte, z.B. traten wieder zahlreiche Showgruppen auf, viele Animes hatten Dubpremieren etc. und auch einen Synchronisationsworkshop gab es. Die Nähe zu den Publishern und die kauffreudige Besucherschaft erlaubt es auch, dass u.a. peppermint anime und Kazé in eigenen Panels ihr Programm vorstellen. Aus Zeitmangel konnte ich hier aber leider nicht vorbeischauen. Dieses Mal schaffte ich es leider auch nicht, „Anime in Concert“ zu besuchen, wo das Blasorchester des Musikvereins Siershahn wieder Stücke aus zahlreichen Animes gespielt hat. Während letztes Jahr Ghibli stark im Vordergrund stand, konnte man wohl dieses Jahr auch etwas aus Your Name. oder Cowboy Bebop hören.

Überhaupt gibt es wohl keine andere Convention mit so vielen Manga und Anime-Publishern vor Ort, die oftmals auch gerne Artikel schon vor dem normalen Verkaufsstart anboten. Bei peppermint anime gab es z.B. ein paar Exemplare von der Limited Edition von I want to eat your pancreas, welche erst am 16. September im normalen Handel verfügbar war. Manch Messeangebot gab es auch, aber ich war hier mal nicht so auf Schnäppchen aus. Natürlich bevölkerten auch zahlreiche Händler die AnimagiC, wobei natürlich der Platz und die Auswahl deutlich eingeschränkter ist als z.B. auf der DoKomi. Ob sich die bessere Selektion auch auf die Menge an Plagiaten auswirkt, kann ich nicht beurteilen, da ich mich da nur wenig umgeschaut habe. Allgemein ist die Problematik auf der AnimagiC aber eher nicht so schlimm. Con-Klassiker wie Bring&Buy, Karaoke oder einen Games-Room durften natürlich auch nicht fehlen und sogar ein Maid Café gab es. Ich habe allerdings nichts davon von innen gesehen.

Als eine der wenigen Conventions hat die AnimagiC neben den erwähnten Premieren auch noch viel normales Animeprogramm. Nicht ganz ohne Grund sind fünf Räume als „AnimagiC Kino“ benannt, die doch tatsächlich den Großteil der Zeit Anime auf der „großen“ Leinwand zeigen. Einen schönen Programmpunkt möchte ich auch nicht unter den Tisch fallen lassen: Bei der Charity-Auktion konnte man wieder für signierte Artikel sehr viel Geld lassen. Ich konnte sie leider nicht besuchen, aber in den Vorjahren konnte man auch schon viel Spaß beim Zuschauen haben.

Auch wenn die AnimagiC durch das viele Programm nahezu in Stress auszuarten scheint, muss man die Programmplanung größtenteils eigentlich loben, denn viele Panels und Konzerte gibt es an mehreren Tagen, so dass man auch bei Überschneidungen mehr als eine Chance hat. Allerdings würde ich mir wünschen, dass man mehr Konzerte in die Abendstunden legt und vielleicht aneinanderreiht ohne große Pausen. Bei Längen von 30-45 Minuten pro Slot bekommt man so auch die musikalischen Gäste abends auf die Bühne, die sonst nur die „Tageskonzerte“ bekommen, während z.B. der Haupt-Act(?) Konomi Suzuki dieses Jahr wieder zwei Konzerte am Abend bekam. Da es am Abend selten Überschneidungen mit Panels und Signierstunden gibt, fände ich es einfach besser, wenn man jeden musikalischen Gast auch mal abends sehen kann. Durch das volle Programm haben wir deswegen z.B. Anly nicht in einem kompletten Konzert sehen können.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die AnimagiC 2019 wieder mal ein sehr großer Spaß war. Auch wenn man viel Zeit in Schlangen verbringt, kann man diese Wartezeit auch wunderbar mit Freunden verbringen, so dass die ursprüngliche Bedeutung einer Convention hier auch wieder in den Vordergrund tritt. Mir machen besonders die Panels viel Spaß, vor allem wenn man merkt, dass die Ehrengäste oftmals auch ihre Freude zu haben scheinen. Als der Free!-Komponist Tatsuya Kato sich z.B. spontan noch mit Fans fotografieren ließ und sich eine große Schlange bildete, bekommt man schon den Eindruck, dass der Kontakt mit den Fans für sie auch etwas tolles ist. Besonders das Feiern der Ehrengäste bei der Abschlussveranstaltung wird auf diese wohl ebenso viel Eindruck machen und man kann auch deutlich daran sehen, dass die Besucher ein schönes Wochenende hatten. Hier treffen sich wohl auch viele Fans, die sonst nicht auf Cons gehen und wenn man sich die Menge an Einkäufen anschaut, sparen wohl auch viele im Vorfeld, um hier richtig im Händlerraum zuschlagen zu können. Auf der einen Seite ist die AnimagiC natürlich die kommerzielle Convention schlechthin, auf der anderen Seite wird wohl selten sonst das Medium Anime so gefeiert wie hier. Ich bin wirklich froh, dass sich die AnimagiC so schön entwickelt hat und in den letzten Jahren durchgehend ein tolles Programm geboten hat. Bei den Ehrengästen merkt man natürlich, dass sie im Prinzip nur ihre neusten Werke bewerben sollen und deswegen werden meistens eher aktuelle Animes behandelt, aber bei der großen Auswahl an Gästen sollte wohl für jeden etwas dabei sein. Natürlich gibt es immer ein wenig zu meckern (die Behandlung von Getränken ist immer noch nicht optimal und wann gibt es mal einen offiziellen übersichtlichen Programmplan?), aber im Großen und Ganzen überwiegt das Positive stark das Negative. Wer gerne Anisong hört oder aktuelle Animes schaut und den Machern Fragen stellen oder sie einfach mal live sehen möchte, für den ist die AnimagiC einfach DIE Convention in Deutschland und ich denke im europäischen Vergleich schneidet sie auch nicht schlecht ab.

Nun kann man nur hoffen, dass in 2021 die AnimagiC wieder möglist normal stattfinden kann!

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2 comments

Misaya 2. August 2020 - 19:48

Schöner Bericht👍. Bin in Nostalgie verfallen und freue mich umso mehr auf die nächste animagic !

Reply
P.H.Ignaz 18. August 2020 - 18:01

Eine schöne Idee die Veröffentlichung des Erlebnisberichtes zu der Zeit nachzuholen, wo eigentlich die Animagic 2020 stattfinden sollte.

Letztes Jahr war auch meine erste Animagic gewesen. Der Rosengarten ist wirklich eine schöne Location. Ich hatte hingegen das Pech, dass einige Programmpunkte die ich gerne besucht hätte sich durchaus immer wieder überschnitten hatten. Mein Highlight Anime in Concert hatte ich wegen der Bring&Buy Schlange verpasst bzw. ich kam zwar rein 15 Minuten vor Beginn, aber es waren schon alle Plätze besetzt. Stehen durfte man nicht, sodass ich raus musste. Noch nicht einmal auf die Treppe dufte man sich setzen. Hatte mich da richtig geärgert.
Apropo Bring&Buy: Die Schlange dort war schon heftig. Man hatte das da so organisiert wie die Connichi die letzten Jahre. Ergebnis war dann eben ewiges warten in der Schlange. Das einzig gute bei mir war, dass ich dort alle meine Sachen verkaufen konnte. Dennoch blöd, dass ich am Sonntag erstmal etwas mehr als 2 Stunden in der Schlange warten musste bis ich mein Geld bekam. So hatte ich dann auch noch den Film „I want to eat your Pancreas“ verpasst.

Für mich war die erste Animagic eher durchwachsen gewesen. Lag aber auch an fehlenden Erfahrungswerten, sodass ich mich nicht wirklich gut auf die Con und die Programmpunkte einstellen konnte. Hätte ich etwa gewusst, dass Anime in Concert so nachgefragt sein würde hätte ich mich eine Stunde vorher schon in Stellung gebracht, um einen Platz zu ergattern und zu glauben, dass ich am Sonntag noch was nettes einkaufen kann war auch eher naiv von mir. Die guten Merchs, Mangas usw. waren da schon weg.

Wollte dieses Jahr wieder zur Animagic, aber das hatte sich dann leider erledigt. Eines Tages werde ich dieser Con aber wieder eine Chance geben. Dann wird es hoffentlich besser.

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