Home Zur Lage der Nation Ein paar Gedanken aus der Mittagspause zu Megaupload

Ein paar Gedanken aus der Mittagspause zu Megaupload

by TMSIDR

Diese ganze Diskussion um Megaupload bringt mich jetzt mal dazu einen kurzen Artikel zu schreiben.
Wie ich schon bei Twitter geschrieben habe, verstehe ich die ganze Diskussion dahinter nicht. Megaupload und viele andere Dienste dieser Art bieten Webspace an, der mit Werbung finanziert das Downloaden von Daten erlauben. Man kann extra Geld zahlen, um einfacher Daten anzubieten und schneller herunter zu laden. Das Geschäftsmodell ist an sich nicht verwerflich, nur ist bei der Bevorzugung von Direct-Downloads bei Leecher B natürlich klar, dass solche Dienste hauptsächlich zum Bereitstellen von Filmen, Musik, Software und Spielen verwendet werden. Natürlich zahlen die Leute dann auch noch gerne, wenn sie ihren illegalen Kram noch schneller ziehen können (die Jäger & Sammler-Mentalität) oder schauen einfach nur die unzähligen Werbebanner an. Natürlich kann man damit recht gut Geld als Anbieter verdienen, da es genug Leute gibt, die gerne Geld zahlen, um noch einfacher an Warez ranzukommen, deswegen gibt es viele dieser Dienste und die Betreiber haben ja scheinbar auch ganz gut Geld damit gemacht. Jetzt will auch gar nicht mit einer Diskussion anfangen, wie böse Raubkopien sind und bla und blub, denn darum geht es hier gar nicht. Es geht hier nicht um eine Robin-Hood-Mentalität, freier Content für alle, da die Arbeit der Macher ja für viele eh nix wert ist, sondern einfach darum, dass diese Dienste an den Leitungen anderer verdient haben. Anstatt dass die Leute ihr Geld z.B. in eine Kinokarte investiert haben, haben sie es einem solchen Dienst gegeben. Hier wurde tatsächlich Geld für illegalen Konsum ausgegeben und dieses Geld fehlt mit viel größerer Wahrscheinlichkeit dem legalen Konsum, als man das bei den ziemlich übertriebenen Rechnungen zu Schäden wegen illegaler Downloads sonst sehen kann. Auch beim Schauen auf die Banner gibt man in der Regel dem Anbieter ja Geld, und in der gleichen Zeit könnte man natürlich auch ein legales, werbegestütztes Portal unterstützen (in der Theorie). Wenn ein Megaupload dann auch noch illegale Uploads direkt unterstütz, dann kann das Argument ja nun gar nicht mehr angebracht werden, dass man ja nicht wüsste, was die Leute für Daten hochladen würden.

Da ist es doch kein Wunder, dass die Content-Inhaber gegen solche Dienste vorgehen. Ich halte es auch für falsch, wie früher die Nutzer zu verklagen, denn damit hat sich die Industrie offensichtlich sehr viele Feinde gemacht und Sympathiepunkte eingebüßt, aber es ist absolut richtig, die Anbieter solcher Dienste zur Rechenschaft zu ziehen. Sie verdienen immerhin mit illegalen Geschäften Geld!

Wer nun sagt, ich habe den Dienst für legale Sachen verwendet, dann frage ich: Warum verwendet man Megaupload? Es gibt andere, legale und professionellere Dienste, die ähnliches bieten und oftmals eh kostenlos sind. Jeder mit etwas Verstand sollte ahnen können, das eine Seite mit so viel illegaler Nutzung nicht gerade zu den sichersten Seiten im Netz gehört…
Ein ähnlicher Artikel, der mir sehr gut gefällt. Und mit dieser Pressemitteilung zeigt die Piraten-Partei, dass sie auf andere Weise weltfremder sind als manch andere Politiker…
Parallelen kann man auch gut zu anderen Themen ziehen, wie illegalen Streaming-Portalen, Spendenknöpfen auf Fansub-Seiten oder gefälschten Merchandise.

Ein Link zu den Gerichtsunterlagen

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18 comments

Daniel 20. Januar 2012 - 15:07

> Warum verwendet man Megaupload?

Die Antwort die ich hier immer wieder höre ist, dass Megaupload der angenehmste Cyberlocker dafür ist. Was auch dafür sorgte, dass viele Leute Megaupload für Private Dateien, Backups, Firmendaten (hoffentlich nicht sensible) verwendet haben.

>Da ist es doch kein Wunder, dass die Content-Inhaber gegen solche Dienste vorgehen.

Das Problem hier ist, dass die Amerikanische Regierung auf geheisst der Contentowner Staatsbürger anderer Nationen in anderen Nationen verhaften kann und gleichzeitig diese Dienste abschalten kann, bevor es zu einer Verurteilung gekommen ist. Wenn Mega* in einem Prozess für illegal erklärt wird und daraufhin offline gehen muss oder das Geschäftsmodell grundlegend ändern muss, ok. Aber jetzt ist es so, dass bevor es zu irgendeiner Verhandlung gekommen ist einfach eine komplette Firma geschlossen wird.

Dass das ganze genau am Tag nach den großen Protesten gegen SOPA/PIPA gemacht wurde ist natürlich doppelt merkwürdig.

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TMSIDR 22. Januar 2012 - 04:02

Die Verhaftung fand ja in Absprache mit den neuseeländischen Behörden statt und da illegale Aktivitäten auch in deren Land stattfanden, sind sie wohl auch daran interessiert, dass diese Vorgänge aufhören.

Der Tatbestand war ja die Distribution von urheberrechtlich geschützten Daten und die Behörden sind ja in der Pflicht, dieses zu stoppen, wenn sie deswegen sogar schon Leute festgenommen haben (die Beweislage wird also dementsprechend sein) und es gibt doch keinen anderen Weg, als dafür die Server abzustellen.

Die Leute sollten lieber hoffen, dass die Rechteinhaber nicht aus den Logs nachvollziehen, wer was gezogen hat…

Ich finde die Aktion zeigte doch, dass die SOPA/PIPA gar nicht nötig sind, um etwas gegen solche Verbrecher zu tun. Wenn Megaupload aber sich irgendwie raus winden sollte, würde man das dann vielleicht eher als Grund für „stärkere“ Gesetze nehmen.

Reply
break 20. Januar 2012 - 16:59


Daniel:

Dass das ganze genau am Tag nach den großen Protesten gegen SOPA/PIPA gemacht wurde ist natürlich doppelt merkwürdig.

Das habe ich mir auch gedacht 😮

@TMSIDR
Ich denke du hast das wesentliche Problem gut erkannt. Hattest ja – wenn ich mich recht erinnere – schon das eine oder andere im Podcast erwähnt.

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Maihigh Missile 20. Januar 2012 - 18:42

Noch peinlicher in dem Piratenpartei-Artikel ist die Aussage „Dabei hielt sich der Dienst nach eigenen Angaben strikt an die Regelungen des einschlägigen US-Gesetzes DMCA (Digital Millenium Copyright Act). Das Gesetz schreibt vor, dass ein Infrastrukturbetreiber wie Megaupload auf Hinweis eines Rechteinhabers beanstandete Dateien aus dem Netz nehmen muss.“

Denn genau das hat Megaupload nicht gemacht. Die einzelnen Dateien hatten zum Teil mehrere Links die auf sie zeigen. Und bei einer Beanstandung wurde eben nicht die Datei gelöscht, sondern nur der beanstandete Link, die anderen Links auf dieselbe Datei aber belassen.

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chibi` 20. Januar 2012 - 20:09

In dem Punkt geh ich mit den Piraten mal nicht konform. Sollte es nämlich wirklich so sein, dass User sogar durch Prämien noch dazu animiert worden sind, illegale Inhalte hochzuladen, ist für mich die Abschaltung mehr als Richtig.

Ich meine klar: Wir ziehen über solche Filehoster in aller Regel nicht ganz legale Inhalte. Dessen sollte sich jeder bewusst sein. Wenn jemand aber gezielt mit diesen „geklauten“ Inhalten auch noch Geld macht und dabei Rechteinhaber täuscht (Keine Löschung der Dateien, nur Abschaltung des Links, während 100 andere Verweise auf die Datei existieren), dann ist das einfach nicht korrekt.

Ich habe auch irgendwie das Gefühl das viele gar nicht genau hinschauen. Die Aktion ist sicher nicht von Heute auf Morgen geschehen und geplant. Dahinter steckten sicher monatelange – wenn nicht gar jahrelange Ermittlungen. Es war ja nicht nur das FBI beteiligt… Zumal Megaupload Server in verschiedenen Ländern hatte: Dazu gehörte eben auch die USA und Deutschland.

Mich persönlich stört die Abschaltung eigentlich kaum. Ich lade nur selten was via Filehoster und greife in der Regel doch eher auf Torrent oder gar XDCC zurück.

Substantial and critical assistance was provided by the New Zealand Police, the Organised and Financial Crime Agency of New Zealand (OFCANZ), the Crown Law Office of New Zealand,and the Office of the Solicitor General for New Zealand; Hong Kong Customs and the Hong Kong Department of Justice; the Netherlands Police Agency and the Public Prosecutor’s Office for Serious Fraud and Environmental Crime in Rotterdam; London’s Metropolitan Police Service; Germany’s Bundeskriminalamt and the German Public Prosecutors; and the Royal Canadian Mounted Police-Greater Toronto Area (GTA) Federal Enforcement Section and the Integrated Technological Crime Unit and the Canadian Department of Justice’s International Assistance Group. Authorities in the United Kingdom, Australia, and the Philippines also provided assistance.

Also immer den Ball flach halten. Die Amis können halt nicht nach Belieben Leute in fremden Ländern verhaften. Wenn sie aber Unterstützung der dortigen Behörden erhalten, ist das natürlich möglich 😉

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Emu 21. Januar 2012 - 00:57

Du warst übrigens gerade bei zdf heute nacht zu sehen. Zumindestens bei Twitter.

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TMSIDR 22. Januar 2012 - 04:08

Danke für den Hinweis O_O, hab’s dank ZDF-Mediathek dann selbst mal gucken können:
http://sos-brigade.de/pics/heutenacht.jpg

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Emu 23. Januar 2012 - 15:15

Damit bist du ja im Grunde qualifiziert fürs Dschungelcamp^^

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Twaldigas 21. Januar 2012 - 14:01

Zur erst einmal finde ich es recht mutig, darüber etwas zu schreiben und seine eigene Meinung dazu zu sagen. Eigentlich verwunderlich, dass hier noch keiner herum gehäult hat, so groß wie die Beschwerden in den letzten Tagen auf twitter waren.

Du stellst stellst in deinem Artikel einige Fragen und nach dieser Aktion sind auch mir einige gekommen. Zum Beispiel ist mir durch das Schließen von Megaupload und der Protestaktion gegen SOPA aufgefallen, wie gegensätzlich das Denken der Leute manchmal ist. Einerseits wollen sie ihre eigenen Daten in Sicherheit wissen und sind für den Datenschutz. Wenn es dann aber um das Eigentum und die Rechte anderer geht (Darunter verstehe ich jetzt einfach mal Musik von Künstlern oder Filme von Studios.), in dem viel Zeit und Geld investiert wurde, wollen sie das es frei verfügbar ist und die Möglichkeit haben, es zu sehen – ohne dafür etwas zu bezahlen. Das passt irgendwie nicht zusammen.

Wie auch immer. Nur so ein kleiner Gedanke dazu. Finde es schön, dass hier solch ausführliche Kommentare sind, die auch recht sachlich gehalten sind und nicht so viel herum gesponnen wird wie auf twitter und Co. Ist einfach interessanter zu lesen.

Gruß Twaldigas

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TMSIDR 22. Januar 2012 - 04:26

Einige Tweets haben mich auch dazu bewogen, den Artikel zu schreiben, da ich einfach das Bedürfnis hatte, auch mal eine andere Meinung dazu zu äußern.

Dein Punkt ist auch wirklich interessant und zeigt wohl das generelle Problem auf, dass die Leute eher nur alles aus ihrer eigenen Perspektive sehen. Vor allem wenn im Internet die Urheberrechtsverletzungen immer nur verharmlost werden, ist es kein Wunder, dass die andere Seite dann immer weniger „Spass“ versteht.

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Akatora 21. Januar 2012 - 15:11

Es gibt noch ein interessantes Detail zu Kimble und der Warez Geschichte. Der Typ hatte vor Jahren mal ein BBS, darauf sind dann auch Software und damals vor allem Calling Cards getauscht worden. Irgendwann ist er dann mal gebustet worden und hier kommt das spannende Detail: er hat seine vermeindlichen Freunde und sicher auch die Uploader an die Polizei im Austausch für Strafmilderung verkauft. Ich bin mal gespannt ob das jetzt wieder so wird …

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TMSIDR 22. Januar 2012 - 04:32

Wenn man sich allgemein anschaut, was der Typ schon für Mist gebaut hat, dann baut er so eine Plattform besteht auch nicht aus Nächstenliebe auf…

Wenn die „Verdächtigungen“ stimmen, dann wird es ihm wohl aber nicht helfen, ein paar Leute zu verpfeifen…

Ich meine, wir wissen ja alle, wie man schon in Deutschland wegen Filesharing im kleinen Stil ins Gefängnis kommen kann, die Werbung hat uns das ja gezeigt^^.

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Vladimir 21. Januar 2012 - 18:58

Ich kann Daniel nur zustimmen. Es geht nicht darum ob Megaupload kriminell gewesen ist, sondern darum wie damit umgegangen wurde. Der Rechtsweg ist anscheinend nichts mehr wert, wenn man eine Lobby hat.

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TMSIDR 22. Januar 2012 - 04:50

Welcher Rechtsweg soll da denn eingehalten werden? Ich habe mehrere Artikel zu der Aktion gelesen und diese Vorgänge wurden dort gar nicht mal stark kritisiert. Ich glaube, Firmen werden recht schnell geschlossen, wenn dort im großen Stil kriminelle Machenschaften festgestellt werden, die vor allem aus dem laufenden Geschäft entstehen.

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Franz 24. Januar 2012 - 18:16

Ob die Betreiber von Megaupload wirklich gegen Gesetze verstossen haben ist erstmal nicht ersichtlich ohne Verhandlung. Deswegen finde ich den Schritt die ganze Plattform direkt vom Netz zu nehmen viel zu radikal. Da hätte man schon auf eine Verurteilung warten müssen und wirkt für mich wie Industrie-Willkür.

Auch ich empfand Megaupload als besten Filehoster. Wenn ich ein Video oder sonstige Daten an Freunde verschicken wollte habe ich es dort gemacht. Ganz einfach weil man keinen Account brauchte und auch ohne Account Download-Geschwindigkeiten von 3 MB/s hatte. Das war unschlagbar.

Von daher finde ich das schon sehr schade. Das man Kim Schmitz nun eingebuchtet hat ist allerdings weniger tragisch. Der hat dies auch moralisch verdient. Jahrelang die Uploader für sich bluten lassen und er selbst lebt in irgendeiner Wille ohne auch nur einen fetten Finger zu krümmen. Er hatte sogar Zeit der weltbeste COD-Spieler zu werden.

Nunja, Moral wird immer ein schwieriges Thema sein. Juristisch finde ich es aber schon bedenklich, daß man eine ganze Firma ohne Gerichtsverhandlung verbieten kann. Das sollte einem auch zu denken geben.

Im übrigen bin ich auch selber Mitglied bei den Piraten und werde mir die Kritik an der Pressemitteilung zu Herzen nehmen.

Reply
blub 25. Januar 2012 - 02:42

was mir an dem ganze sauer aufstößt ist das damit auch user betroffen sind die keine illegalen dateien oder videos dort liegen hatten.

an sich sind filehoster ja nichts strafbares!
wenn nun jemand dort seine videos oder daten eingestellt hat die komplett legal sind und dafür sogar geld gezahlt hat, (muss man ja unter anderem bei rapidshare auch, ist also nix ungewöhnliches) nimmt man mit einer kompletten abschaltung der server schon einen ordentlichen kollateralschaden in kauf!

man bestraft somit nicht nur die betreiber (die es ja durchaus verdient haben), sondern auch die harmlosen user!
ein deutlich besserer weg wäre es gewesen die köpfe zu verhaften und die daten die illegal sind zu löschen oder zu sperren (was natürlich mehr arbeit gewesen wäre).

Reply
Daniel 25. Januar 2012 - 22:06

Um das ganze nochmal aufzugreifen…


TMSIDR:

Der Tatbestand war ja die Distribution von urheberrechtlich geschützten Daten und die Behörden sind ja in der Pflicht, dieses zu stoppen, wenn sie deswegen sogar schon Leute festgenommen haben (die Beweislage wird also dementsprechend sein) und es gibt doch keinen anderen Weg, als dafür die Server abzustellen.

Das führt auch dazu dass jede Menge Legaler Daten verloren gehen. Ich hab keine Ahnung welchen Anteil das bei Megaupload ausmacht, aber ich finde es unakzeptabel, dass das so gemacht wurde.


TMSIDR:

Die Leute sollten lieber hoffen, dass die Rechteinhaber nicht aus den Logs nachvollziehen, wer was gezogen hat…

Auf der einen Seite: Welcher Sharehoster is so fahrlässig und behält Logs. Auf der anderen Seite: Kim Dotcom aka Schmitz.


TMSIDR:

Ich finde die Aktion zeigte doch, dass die SOPA/PIPA gar nicht nötig sind, um etwas gegen solche Verbrecher zu tun.

Oder es zeigt „Hey, ihr habt zwar die 2 Gesetze gestoppt, aber das ist uns sowieso egal“. Wie auch immer ;).


TMSIDR:

Die Verhaftung fand ja in Absprache mit den neuseeländischen Behörden statt und da illegale Aktivitäten auch in deren Land stattfanden, sind sie wohl auch daran interessiert, dass diese Vorgänge aufhören.
Der Tatbestand war ja die Distribution von urheberrechtlich geschützten Daten und die Behörden sind ja in der Pflicht, dieses zu stoppen, wenn sie deswegen sogar schon Leute festgenommen haben (die Beweislage wird also dementsprechend sein) und es gibt doch keinen anderen Weg, als dafür die Server abzustellen.
Die Leute sollten lieber hoffen, dass die Rechteinhaber nicht aus den Logs nachvollziehen, wer was gezogen hat…
Ich finde die Aktion zeigte doch, dass die SOPA/PIPA gar nicht nötig sind, um etwas gegen solche Verbrecher zu tun. Wenn Megaupload aber sich irgendwie raus winden sollte, würde man das dann vielleicht eher als Grund für “stärkere” Gesetze nehmen.


Maihigh Missile:

Noch peinlicher in dem Piratenpartei-Artikel ist die Aussage “Dabei hielt sich der Dienst nach eigenen Angaben strikt an die Regelungen des einschlägigen US-Gesetzes DMCA (Digital Millenium Copyright Act). Das Gesetz schreibt vor, dass ein Infrastrukturbetreiber wie Megaupload auf Hinweis eines Rechteinhabers beanstandete Dateien aus dem Netz nehmen muss.”
Denn genau das hat Megaupload nicht gemacht. Die einzelnen Dateien hatten zum Teil mehrere Links die auf sie zeigen. Und bei einer Beanstandung wurde eben nicht die Datei gelöscht, sondern nur der beanstandete Link, die anderen Links auf dieselbe Datei aber belassen.

Das ist ein kompliziertes Thema und wird vor gericht wohl auch angesprochen werden, man wird dann sehen was raus kommt. Aber vond er technischen und rechtlichen Seite kann Megaupload die Dateien gar nicht löschen. Megaupload verwendet Deduplication, d.h. wenn 2 User die selbe Datei hochladen dann wird die Datei nur 1x auf den Servern gespeichert und ist über 2 Links verfügbar. Wenn nun ein DMCA Takedownrequest kommt muss Megaupload die beanstandete URL von Netz nehmen. Soweit so klar. Jetzt tun sich 2 Probleme auf:

1. Der User kann eine Counternotice schicken, Megaupload muss dann die Datei wieder Online stellen und das ganze geht vor gericht. (Zumindest sollte es so sein wenn ich DMCA richtig verstanden habe)

2. Möglicherweise hat der 2. User die rechte an der Datei, weil er der Ursprüngliche Author ist, oder weil er in einem Land wohnt wo es erlaubt ist von z.B. Musikcds Kopien für den Privaten gebrauch zu erstellen. Nichts untersagt ihm, diese Kopien dann für sich Privat bei einem Sharehoster zu sichern.

D.h. MEgaupload kann meiner Meinung nach keine Dateien löschen sondern nur Links entfernen.

Reply
Daniel 25. Januar 2012 - 22:08

Whoops, da ist irgendwie eine Zeile verlorengegangen, hier nochmal:


TMSIDR:

Die Leute sollten lieber hoffen, dass die Rechteinhaber nicht aus den Logs nachvollziehen, wer was gezogen hat

Auf der einen Seite: Welcher Sharehoster is so fahrlässig und behält Logs. Auf der anderen Seite: Kim Dotcom aka Schmitz :S

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