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DoKomi 2012: Erlebnisbericht

by TMSIDR

Spät bin ich dran mit dem Artikel, ich geb’s ja zu…ein Cosplay-Artikel kommt dann übrigens auch noch irgendwann. ^^;

Die Anreise war mich doch mal ziemlich einfach, denn ich musste mich nur am frühen Morgen aus der Wohnung in JimmPantsu’s Auto bewegen und schon wurde ich nach einem Abstecher nach Bielefeld, um oldsqL einzusammeln, sicher direkt vor dem Con-Gelände abgesetzt – und das Portmonee hat sich auch durch geringe Spritkosten gefreut – ein Traum!

Diesmal ging es nicht zum Freien Christlichen Gymnasium Düsseldorf wie im Jahr zuvor, sondern zur neuen Location der DoKomi, dem Congress Centrum Düsseldorf. Da das Messegelände direkt daneben ist, begrüßten einen auch gleich noch jede Menge Parkplätze, die zwar mit 8€ bezahlt werden wollten, aber die Parkplatzsuche und lange Laufwege einem erspart haben. Zwar ist die moderne und eher zweckmäßige Architektur eines Messegeländes nicht unbedingt der hübscheste Ort für eine Convention, aber der nahe Rhein und der Nordpark, inklusive eines japanischen Gartens sorgten doch für ein großes Außengelände, auf dem sich die Besuchermassen gut verteilen konnten. Das sorgte aber auch für recht lange Laufwege, wenn man auf der Cosplaysuche war und ähnlich wie bei der Hanami konnte man sich sehr gut aus dem Weg gehen, da es schwierig war den Überblick zu behalten.


Foto von oldsqL

Da die Umgebung der alten Location nicht so weitläufig war, sammelten sich dort die Besucher eher direkt an der Con, was zumindest das Leute-Treffen damals etwas erleichtert hatte – aber dafür war’s letztes Jahr auch sehr voll und Sitzplätze auf Wiesen waren Mangelware. Dieses Jahr konnte man sich wirklich nicht über Platzmangel beklagen, denn direkt am Gebäude gab es jede Menge schattige Plätze, um die Monitor-Blässe zu bewahren, und  direkt gegenüber konnte man sich am Rhein auf einem kleinen Rasenstreifen niederlassen, nur dass man sich etwas vor den vielen Fahrradfahrern in Acht geben musste. Vielleicht wäre es im Dienste aller, wenn man nächstes Jahr irgendwie den Fahrradweg am Rhein auf die Straße umlegen würde, bei den vielen Spuren und dem wenigen Verkehr sollte das kein Problem sein, aber da müsste wohl die Stadt mitspielen.

Foto von oldsqL

Wie vorher schon erwähnt lockte auch der Nordpark mit jeder Menge Grün, der nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt war, welcher im Verlauf der Convention von immer mehr Besuchern entdeckt wurde, zumindest kam es mir so vor, als war da Sonntag fast mehr los am Samstag. Der dortige japanische Garten bot natürlich auch ein für die Umgebung einer deutschen Convention überraschend passendes Ambiente, nur irgendwie sollten sich einige Con-Besucher noch etwas mehr an die Regeln halten – zumindest sollen z.B. die Bäume dort wohl eher nicht erklommen werden. Am Sonntagabend konnte man natürlich leider auch wieder zurückgelassenen Müll im Grün vor Con entdecken, wobei hier die Veranstalter auch mit etwas mehr Mülleimern die Entsorgung hätten erleichtern können – ich trug meinen Müll recht lange in der Tasche rum, da die meisten passenden Behältnisse in der Nähe recht schnell überfüllt waren.

Foto von oldsqL

Ansonsten wurden wir passend für eine Convention von ein paar Schlangen begrüßt, aber dank Pressekarten bzw. zuvor zugeschickten Karten, waren wir davon nicht betroffen. Meinem Gefühl nach ging es dort aber recht schnell voran, aber genau sagen kann ich nicht, wie gut organisiert das Ganze war, z.B. im Vergleich zur Hanami.  Der Einlass erinnerte einen aber gleich an die Con in Ludwigshafen, denn ein Strichcode wurde jeweils bei den normalen Karten gelesen, seltsamerweise am Samstag nur beim Betreten, am Sonntag dann aber auch beim Verlassen. Da die Innenräume sehr weitläufig sind, würde ich im Moment noch gar nicht davon ausgehen, dass es innen drinnen zu voll werden könnte, aber vielleicht möchte man sich hier einfach nur schon mal absichern – für statistische Auswertungen ist eine solche Kontrolle natürlich auch praktisch.

Foto von oldsqL

Innen wurde man dann auch gleich von den Händler- und Ausstellerständen nach dem Bezwingen einer Rolltreppe begrüßt. Zwar kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass alle Händler nur Originalware hatten, aber meinem Gefühl nach waren die schwarzen Schafe unter den Artikeln ganz klar in der Minderheit. Wenn man ganz sicher gehen will, gab es ja auch absolut sichere Händler wie Takagi, Figuya, Kingplayer oder Mangacafe.

Foto von oldsqL

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Unser „Lieblingshändler“ mit den orangenen Regalen wurde wohl nicht rein gelassen, denn der versteckte sich draußen und versuchte Con-Besucher mit kostenlosen Postern zu locken…

Gut fand ich die Idee, dass man mit Capcom und Gamestop auch Aussteller aus dem Games-Bereich auf die Con gelockt hat, die außerhalb des Games-Rooms den Leuten verschiedene Konsolen zum Spielen boten. Wenn der Platz ausreicht, finde ich solche recht kommerzielle Werbung, die auch noch Unterhaltungswert bietet, wirklich gut. Auch der Nissin-Stand war ziemlich beliebt.

Natürlich gab’s auch Bring & Buy, wo der Raum sogar mal recht viel Platz zum Atmen ließ, wobei es wie immer durch die Menge der Leute etwas länger dauerte, bis man die ausgestellten Waren näher unter die Lupe nehmen konnte. Ich selbst laufe da aber eh nur noch immer kurz durch, da ich auf Cons eher versuche wenig Geld auszugeben – meine Vorbestellungen halten mich finanziell eh immer schon auf Trab.^^;

Foto von oldsqL

Maid Café und Host Club haben wir nicht besucht, aber immerhin die Maids bei der Eröffnung und der Charakter-Versteigerung gesehen und ich würde sagen, da wird einiges für’s Auge geboten. Das offizielle Catering gehörte zum Veranstaltungsort und bot leider nur etwas höhere Preise und wenig japanisches Essen (würde ja zu einer solchen Con passen) und da es direkt in der Nähe nicht viele Ausweichmöglichkeiten wie Supermärkte oder obligatorische Burgerbratereien, war man gut daran, wenn man etwas Verpflegung mitgebracht hatte.

Foto von oldsqL

Sehr überrascht waren wir, dass es innen wirklich niemals voll wurde, wenn man sich etwas von den Händerbereichen entfernt hatte. In den hinteren Bereichen war es angenehm ruhig und es gab in den Gängen noch viel Platz zum Hinsetzen. Zumindest sollte die Halle auch bei schlechtem Wetter noch genug Raum für Besuchermassen zu geben. Etwas seltsam fand ich, dass es keinen Videoraum gab, aber natürlich durften ein Gamesroom (welcher mehr Wert auf ein „Arcade-Feeling“ legte) und Karaoke nicht fehlen.

Wir schlugen dann tatsächlich am Sonntag etwas Zeit mit Lightguns und irgendeinem Time-Crisis-Teil tot.

 

Foto von oldsqL

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Neben der Location bietet eine Convention selbstverständlich u.a. auch noch ein Bühnenprogramm, von dem wir aus akutem Zeitmangel mal wieder nicht allzu viel mitbekommen haben. Die Eröffnung nehmen wir aber immer mit, wenn wir rechtzeitig da sind.

Sowohl der japanische Vizekonsul als auch der Vorsitzende der deutsch-japanischen Gesellschaft am Niederrhein richteten Grußworte und vor allem letzterer zeigte in seiner Rede, dass er sich mit der Manga-Thematik auch selbst in seinem Leben beschäftigt hat.

Darüber hinaus führten die Maids aus dem Maid-Café noch einen sehr gelungenen und niedlichen Tanz auf und die Sängerin Shiroku durfte für ihren Auftritt mit einem Lied werben.

Zudem nutzte man die Gelegenheit und wies auf das sonstige Programm hin.

Im Anschluss wohnten wir dann noch dem Anfang des Auftritts der Taiko Kids bei, die aus japanischen und deutschen Kindern bestehen, die wie der Name auch verrät, auf Taikotrommeln spielen. Mir gefiel’s sehr gut.

Tsuki no Senshi führten wie auf der Hanami und der Animuc das Stück „Das letzte Einhorn“ auf, was ich aber nach zweimal Anschauen mir diesmal nicht wieder gönnte. Auch den Großteil der anderen Show-Acts wie GenesiS, Foocha oder K!seki sah ich selbst nicht.

Am Sonntag besuchten wir aber noch den Auftritt von Suika (+Gäste), die wieder mal mit einer sehr gelungenen Liedauswahl z.B. aus Ano Hana oder Guilty Crown und guter Performance begeisterte.

Einen Teil der Charakterversteigerung, wo man 2 Stunden „Zeit“ von Leuten ersteigern konnte, haben wir auch gesehen – sogar genau das Highlight, als 6 Maids aus dem Maid Café für 210€ „weg gingen“. Wer jetzt schluckt, dem sei gesagt, dass das Ganze für einen guten Zweck war und das Geld an das Ashinaga Projekt für Waisenkinder in Japan ging. Ich denke, da kann man sein Geld wirklich viel sinnloser ausgeben und wann kann man hierzulande mal so viel Aufmerksamkeit von so vielen Maids bekommen.^^;

Auch die DCM hatte natürlich wieder einen ihrer Vorentscheide und man sollte nicht vergessen, dass auf der DoKomi noch der Vorentscheid für den europaweiten Eurocosplay-Wettbewerb stattfindet, dessen Gewinner dann in London auf der MCM Expo antreten. Nun fehlt natürlich noch die Abschlussveranstaltung, die z.B. die Gewinner einiger Wettbewerbe präsentierte. Besonders interessant fand ich die AMVs, wo mir einige doch sehr gut gefallen haben. Auch das Panty & Stocking-Cosplayvideo fand ich gelungen. Ganz am Ende gab’s dann einen Abspann, in dem 2 Besucher gegeneinander Pong spielen konnten – sehr coole Idee!

Den Saal selbst fand ich durch seine abgestuften Reihen (wie in manch  modernen Kino oder Hörsaal) sehr gut, da man so eine viel bessere Sicht auf die Bühne hat und meines Wissens nach machte die Technik wohl auch ganz gute Arbeit.

Ein Highlight für viele war wohl der Cosplayball am Samstagabend, den ich aber mangels passender Kleidung bzw. Motivation mich in selbige zu schmeißen nicht selbst besucht habe. JimmPantsu und Wackel haben aber durchaus Positives berichtet und scheinbar hat man wohl aus dem weniger gelungen Ball in 2011 einiges gelernt. Danach fand zudem die J-Core-Disko mit DjKnux und Helblinde statt, die ich auch nicht selbst miterlebt habe, da wir da noch fernab gegrillt haben. Allerdings war hier wegen der schlechten Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel wohl generell nicht mehr sehr viel los. Zudem wollen viele wohl auch am Samstagabend nicht zu spät ins Bett, um am nächsten Con-Morgen wieder frisch zu sein. Ich denke, es ist auch keine gute Idee gewesen, den Ball und die Disko wieder aneinander zu koppeln, denn die Zielgruppen unterscheiden sich doch etwas. Wenn man nun nur die Disko besuchen wollte (da man für den Ball z.B. auch gar keine passende Kleidung hatte), musste man ja auch irgendwie die Zeit vom Ende der normalen Con um 20:00 bis zum Beginn der J-Core-Disko totschlagen, und wie einige von uns haben vielleicht auch andere dann einfach andere abendliche Aktivitäten weit weg vom Con-Gelände wahr genommen. Hier finde ich es wie bei der Hanami schade, dass Nicht-Ball-Besucher ab 20:00 gar kein Programm mehr bekommen. Ich hoffe, dass man sich für nächstes Jahr etwas Neues überlegt, um z.B. Alternativen für den Ball zu bieten oder die J-Core-Disko davon zu trennen.

Ansonsten gab es wieder zahlreiche Workshops (z.B. Nähen, Zeichnen, Coloration, Fotografie, Yukata-Anprobe usw.), die wir wie immer irgendwie ignoriert haben, aber das Bootleg-Panel wäre ja was für uns gewesen, aber irgendwie wollten wir uns Samstagmittag erstmal draußen umschauen.

Lobend erwähnen möchte ich auch noch das fein verarbeitete und gut gemachte Programmheft, dass auch eine ganz witzige Seite mit Con-Achievements bot – „Trinke mindestens 2 Liter pro Tag“ oder „Lass deinen Müll nirgendwo rumliegen“ sollte sich ja jeder zu Herzen zu nehmen.

Bei dieser Con gebe ich es gleich mal auf, alle Leute zu erwähnen, die ich getroffen habe, denn da würde ich definitiv bei der Menge irgendjemanden vergessen, aber man konnte klar sehen, dass die DoKomi einen ähnlichen Stellenwert wie die Connichi als Convention erhält, die man einfach besuchen muss. Das wirkte sich auch wieder positiv auf das Cosplay aus und man war teilweise überwältigt, wie viele Madoka Magica-Cosplayer man z.B. auf einem Haufen sehen konnte oder welch ungewöhnliches Cosplay man wieder entdecken konnte. Allerdings musste man, wie schon erwähnt, diesmal etwas länger suchen, da sich alles auf einem größeren Gelände abspielte. Hier profitierte man dann etwas, wenn man sich vorher schon abgesprochen hatte.

Ich denke, die Entscheidung für diese Location war richtig, wobei ich auch verstehen kann, dass einem durch die größere Fläche alles etwas unpersönlicher vorkommt und es nicht mehr ganz so gemütlich erscheint, wie die recht überfüllte DoKomi 2011. Aber ich bezweifle, dass es passendere Ort für eine solche Veranstaltung in Düsseldorf gibt und man scheint mit der Location auf die Zukunft vorbereitet zu sein. Ich hoffe, dass man vielleicht draußen das nächste Mal noch ein paar (Essens-)Stände aufbaut, wenn das dort überhaupt möglich ist, um vielleicht noch etwas mehr Abwechslung zum Catering zu bieten (wenn das erlaubt ist), z.B. auch draußen. Bei dem schönen Wetter hielt man sich ja sowieso gerne an der frischen Luft auf, wobei die Klimaanlage innen auch gute Dienste leistete.

Toll wäre es, wenn man für nächstes Jahr anfangen würde, auch Ehrengäste einzuladen und die Erweiterung auf 3 Tage könnte bei der Größe und dem scheinbar gut besuchten Sonntag in Betracht gezogen werden. Zumindest würde es mich freuen, wenn die DoKomi als Alternative zu der „Animexx-Veranstaltung“ (was ich jetzt nicht negativ meine) Connichi und der „Industrie-Convention“ AnimagiC weiter wachsen kann, da man hier doch mit eigenen Ideen in den letzten Jahren eine sehr schöne und gut organisierte Convention aufgebaut hat.

Ich werde wohl auch nächstes Jahr wieder vorbeischauen.

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2 comments

Templa 27. Juni 2012 - 07:49

DjKnuX hat selbst zur Dokomi noch was geschrieben, falls es dich interessiert.

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TMSIDR 27. Juni 2012 - 09:18

Ja, den Beitrag habe ich auch „damals“ mit Interesse gelesen^^

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